Unter dem Motto „Aufgedrängte Bereicherung“ sprechen und diskutieren die beiden „Schriftstellerjuristen“
Juli Zeh und Georg M. Oswald sind die Poetik-Dozenten der Universität Tübingen im Wintersemester 2010/2011. Die Poetik-Dozentur wird vom 22. bis 27. November stattfinden. Als Diskussionspartner ist für den 26. November außerdem Ilija Trojanow eingeladen.
„Aufgedrängte Bereicherung“ – mit diesem juristischen Fachbegriff betiteln die Dozenten in diesem Jahr ihre Vorlesungen: Für ihre Aufgabe als kritische Beobachter der Gesellschaft werden Schriftsteller von niemandem beauftragt – bereichernd sei diese Aufgabe dennoch.
Juli Zeh und Georg M. Oswald sind Schriftsteller und Juristen. „Schriftstellerjuristen“ sind in der europäischen Literaturgeschichte von der Antike bis in die Moderne zahlreich – Cicero, Novalis, Flaubert, Heinrich Heine und Ingeborg Bachmann etwa zählen dazu. Im angelsächsischen Raum hat sich in den vergangenen Jahren ein „Law and Literature Movement“ etabliert, in dem das Verhältnis von Literatur und Recht thematisiert wird. Analyse, Kritik und Gestaltung moderner Gesellschaften finden maßgeblich dort statt, wo Recht und Kultur auf unterschiedliche und oft kontroverse Weise zusammenspielen. Noch immer wird zu wenig beachtet, dass dabei auch verbindliche Werte geschaffen werden. Darum soll es in den Vorlesungen gehen.
Die von der Adolf Würth GmbH & Co. KG getragene Tübinger Poetik-Dozentur versteht sich als ein Forum der kulturellen Begegnung. Studierende, Dozierende, Universitätsangehörige und eine breite Öffentlichkeit aus Tübingen und Umgebung haben hier die Gelegenheit, herausragende Autorenpersönlichkeiten aus dem In- und Ausland unmittelbar kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die Poetik-Dozentur initiiert damit immer wieder den inneruniversitären Dialog über Fächergrenzen hinweg und lädt zudem zum kulturellen Austausch zwischen Universität und Stadt, Universität und Region ein.
Juli Zeh, die schon mit ihrem ersten Roman Adler und Engel weltweit bekannt wurde, greift in ihren Texten philosophische, politische und immer auch juristisch relevante Themen und Fragestellungen auf. In ihrer jüngsten Erzählung Corpus Delicti entwirft sie das Szenario einer zukünftigen Gesellschaft, die ihre Mitglieder mit einem alles durchdringenden Gesundheitswahn terrorisiert.
Georg M. Oswald beleuchtet seit seinem Erstlingswerk Alles was zählt die Nachtseite der sich immer weiter beschleunigenden globalen Wirtschaftswelt. Der 2007 erschienene Roman Vom Geist der Gesetze führt die Spannung zwischen Recht, Rechtsfindung, Rechtsprechung und Gerechtigkeitsgefühl in besonders pointierter Weise vor Augen.
Am Freitag, den 26. November, findet eine Podiumsdiskussion beider Autoren mit Ilija Trojanow statt. Zusammen mit Juli Zeh hat Ilija Trojanow im letzten Jahr den Essayband Angriff auf die Freiheit: Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte veröffentlicht.
Weitere Informationen unter: http://www.poetik-dozentur.de
Zusätzliche Informationen für Medienvertreter:
Gerne organisieren wir Interviews/Gespräche mit den beiden Poetik-Dozenten bzw. mit Ilija Trojanow. Bitte kontaktieren Sie dazu: Franziska Bergmann, Universität Tübingen, Deutsches Seminar, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen, Tel. 07071-29-72977, Fax: 07071-29-5962, Email: http://franziska.bergmann[at]uni-tuebingen.de.
Universität Tübingen
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Criteria of this press release:
Language / literature, Law, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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