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02/04/2002 16:54

Museum im Krankenhaus

Dr. Bärbel Adams Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Klaus Peter John organisiert am Universitätsklinikum Leipzig Museums-Veranstaltungen für Patienten. Diese bundesweit wohl einmalige Vortragsreihe bringt länger im Krankenhaus verweilenden Patienten Abwechslung vom Krankenhaus-Alltag und von seiten K. P. Johns ganz individuelle Zuwendung, da er die Einladungen persönlich überbringt.

    Seit 1997 wird am Universitätsklinikum Leipzig die Vortragsreihe "Museum im Krankenhaus" durchgeführt. Dieses in der Bundesrepublik wohl einmalige Ereignis organisiert Klaus Peter John vom Dezernat Allgemeine Verwaltung des Universitätsklinikums Leipzig. Ihm kommt dabei seine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Museen der Stadt Leipzig zugute, die gern bereit sind, zugunsten der Kranken ihre Ausstellungsstücke außerhalb der Museumsmauern vorzustellen. Besonders aktiv sind das Naturkundemuseum, das Stadtgeschichtliche Museum, das Musikinstrumentenmuseum, das Museum für Völkerkunde, das Museum für Kunsthandwerk und neuerdings auch das Ägyptische Museum der Universität Leipzig.

    Die erfolgreiche Vortragsreihe richtet sich an Patienten aller Kliniken, die nicht bettlägrig sind. Herr John sucht gemeinsam mit Vertretern der Museen interessante Themen heraus, die auch die Patienten interessieren. Im letzten Jahr standen z.B. auf dem Programm "Alte Sächsische Weihnachtsbräuche", "Mit Ötzi wird die Steinzeit lebendig", "Farbenfrohes, buntes Indien", "Die erste Sonderausstellung im Interim des Museums für Kunsthandwerk". Die nächste Veranstaltung findet statt am 27. Februar 2002, 14.00 Uhr, wie immer im Konferenzraum der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Vorgestellt werden dieses Mal der Kontinent Australien durch das Museum für Völkerkunde Leipzig.

    Die Einladungen überbringt Herr John immer ganz persönlich. Dabei kommt er mit den Patienten ins Gespräch, und es wird ihm wieder gesagt, wie gut ihnen diese Zuwendung tut. Viele von Ihnen, die längere Zeit im Krankenhaus zubringen müssen, bilden inzwischen ein regelrechtes Stammpublikum. Sie sind froh über diese Ablenkung vom Krankenhausalltag und ihrer Krankheit und meinen, dass Ihnen auch der kurze Spaziergang bis zum Vortragsraum gut tut. Patienten der Tagesklinik für Psychiatrie, die oft an den Vortragsveranstaltungen teilnehmen, sind besonders angetan davon, dass die Referenten immer viel Anschauungsmaterial dabei haben. Besonders beeindruckt waren sie im Oktober in der Veranstaltung "Die Vielfalt der Pilze" von den vielen verschiedenen Pilzen, die der Vortragende selbst zusammengetragen, gezeigt und erläutert hatte.

    Manchmal kommen die Museumsmitarbeiter sogar direkt ans Krankenbett, besonders gern zu Kindern, die nicht aufstehen können. Kürzlich erklärten sie kleinen Patienten auf der Kinderstation der Klinik und Poliklinik für Orthopädie "Lurche und Kriechtiere". Was eine solche Abwechslung für die Kinder bedeutet, kann man sich gut vorstellen. Es ist ja nicht nur die relativ kurze Zeit, in der sie die Unterhaltung erfahren, sondern das wirkt nach. Man tauscht sich aus, man liest darüber und man hat etwas fürs Leben gelernt. Außerdem bestätigt einem jeder Psychologe, dass so etwas den Heilungsprozess beschleunigen kann.

    Wenn man Klaus Peter John auf sein Engagement anspricht, winkt er bescheiden ab. "Man muss vor allem sehen, was die Museumsmitarbeiter leisten. Zusätzlich zu ihrer eigentlichen Arbeit kommen sie zu den kranken Menschen. Und bezahlen können wir ihnen diesen Einsatz nicht." "Entlohnt" werden sie nur von den Patienten, die ihnen durch ihre Anwesenheit und Freude an der Sache zeigen, dass sich ihr Einsatz lohnt.


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Medicine, Music / theatre, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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