Johann Wolfgang Goethe-Universitaet Frankfurt am Main
Pressemitteilung vom 21. Juli 1997
KOMPLETT VERNETZT
Ihre Namen sind ,Vernetzung als Wettbewerbsfaktor am Beispiel der Region Rhein-Main' und ,Intrazellulaere Organisation von Regulations- und Transportprozessen': An der Goethe-Universitaet buendeln seit Juli zwei neu bewilligte Sonderforschungsbereiche interdisziplinaeres Know-how
FRANKFURT. Kaum ein Forschungsprojekt wird so haeufig und gruendlich gewogen und fuer gut - oder auch schlecht - befunden wie sie: Nach 30jaehriger Praxis gelten die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligten Sonderforschungsbereiche (SFB) an Universitaeten als vorbildhaft in der internationalen Forschungslandschaft. 250 Forschungsnetzwerke dieser Art gibt es derzeit in Deutschland, zwei neue nehmen gerade an der Goethe-Universitaet ihre Arbeit auf: der naturwissenschaftlich ausgerichtete SFB namens ,Intrazellulaere Organisation von Regulations- und Transportprozessen' sowie der oekonomisch-kommunikationstechnisch ausgerichtete SFB namens ,Vernetzung als Wettbewerbsfaktor am Beispiel der Region Rhein-Main'. Insgesamt forschen damit mehrere hundert Wissenschaftler in acht Sonderforschungsbereichen an der Universitaet Frankfurt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft einerseits sowie vom Land Hessen und der Universitaet Frankfurt andererseits finanziert werden.
'Intrazellulaere Organisation von Regulations- und Transportprozessen'
Nicht nur Biowissenschaftler arbeiten in dem zweiten neuen, in der Zellbiologie angesiedelten Sonderforschungsbereich (SFB) an der Goethe-Universitaet zusammen. Dem interdisziplinaeren Konzept eines SFB entsprechend wirken an dem neuen Zwoelf-Jahres-Projekt auch Biophysiker und Entwicklungsbiologen, Genetiker und und Humanmediziner mit. Und schliesslich sind neben den Wissenschaftlern der Goethe-Universitaet Forscher der Max-Planck-Institute fuer Hirnforschung und Biophysik in Frankfurt, des Instituts fuer Mikrobiologie der Technischen Universitaet Darmstadt und des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt beteiligt. Deren Experten, unter ihnen viele Nachwuchswissenschaftler, gehen in 18 Projekten mit einer Foerderung von 2,6 Millionen Mark der Frage nach, wie zellulaere Regulations- und Transportprozesse unterhalb der Molekuelebene organisiert sind.
Wie gelingt es der Zelle, mit ihrer Umgebung genau, vielseitig und flexibel zugleich zu interagieren? Wie entsteht jene Genauigkeit und dynamische Anpassung in zellulaeren Systemen bei der Umwandlung der genetischen Information zum Zwecke der Gestaltbildung? Es ist bekannt, dass bei diesen Prozessen deren intrazellulaere Organisation von besonderer Bedeutung ist. Das hochorganisierte Netz von Strukturen und Informationsfluessen entsteht aus der vielfaeltigen Kombination einer offensichtlich begrenzten Anzahl konservierter Grundelemente. In diesem international stark bearbeiteten Feld ist der SFB mit drei Schwerpunktbereichen angesiedelt:
a) Signalumwandlung und programmierte Realisierung genetischer Information,
b) Zellskelettelemente als Schalter zellulaerer Funktionen und
c) intrazellulaere Transportprozesse von Makromolekuelen und Organellen.
Obwohl in der Breite und Dichte nicht vergleichbar mit der Entwicklung in den angelsaechsischen Laendern, hat die zellbiologische Forschung in Deutschland wenigstens in wichtigen Teilgebieten das internationale Geschehen ueber Jahre bestimmt oder doch mitbestimmt. Beispiele sind die Neurobiologie, molekulare Entwicklungsbiologie, Kernstruktur und Funktion, die Stressbiologie, Tumorbiologie oder - allgemeiner - die molekularen Mechanismen der Krankheitsentwicklung bei Tieren und Pflanzen. Die Johann Wolfgang Goethe-Universitaet hat in der Rhein-Main-Region mit der Errichtung des Biozentrums am Niederurseler Hang einen bedeutungsvollen neuen Akzent im Konzert der grossen zellbiologischen Forschungszentren Deutschlands gesetzt. Dies garantiert vor allem auch eine einmalige Chance fuer eine umfassende und zukunftsweisende Ausbildung der Studenten auf hohem Niveau.
Weitere Auskuenfte gibt der Sprecher des SFB: Prof. Dr. Lutz Nover, Fachbereich Biologie, Tel. 069/798-29584, FAX 069/798-29286 e-mail: nover@cellbiology.uni-frankfurt.d400.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Information technology
transregional, national
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