52 /2002 (SFB-Afrika)
Ausstellung "Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika"
"ACACIA" - der Sonderforschungsbereich 389 stellt sich vor
Die Universität zu Köln lädt ein zur Eröffnung der Ausstellung "Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika"
am Mittwoch, dem 17. April 2002, um 18 Uhr
in der Galerie im Hauptgebäude der Universität
Albertus-Magnus-Platz, 50931 Köln-Lindenthal.
Neben Prorektorin Professorin Dr. Ursula Frost wird der EU-Botschafter der Republik Namibia, Dr. Zedekia J. Ngavirue, über das Thema "Aspects of Land Reform in Namibia: Distribution, Usage and Sustainability" sprechen.
Zentrales Thema des Sonderforschungsbereichs "Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika - Entwicklungsprozesse unter ökologischen Grenzbedingungen" ist die Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt in den Trockengebieten des afrikanischen Kontinents. Mit der Ausstellung, die vom 17. April bis zum 3. Mai 2002 in der Galerie der Universität gezeigt wird, präsentiert "ACACIA" ("Arid Climate, Adaption and Cultural Innovation in Africa") sich und seine 17 Teilprojekte einer breiteren Öffentlichkeit.
Der Sonderforschungsbereich "ACACIA" ist ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt, das seit 1995 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität zu Köln durchgeführt wird. An dem Projekt sind die sieben Kölner Institute für Geographie, Botanik, Afrikanistik, Ägyptologie, Ur- und Frühgeschichte, Völkerkunde und das Historische Seminar sowie das Geographische Institut der Universität Bonn beteiligt.
Der Sonderforschungsbereich verbindet Ansätze der Geisteswissenschaften und der Naturwissenschaften. Dabei stehen sowohl hinsichtlich des Forschungsgegenstandes als auch im Bereich der Methoden interdisziplinäre Ansätze im Mittelpunkt des Interesses. Die acht beteiligten Institute können alle auf eine langjährige afrikabezogene Forschungsarbeit zurückblicken. ACACIA vereint die Arbeit von über 70 Wissenschaftlern der Disziplinen Afrikanistik, Ägyptologie, Botanik, Ethnologie, Geographie, Geschichte, Ur- und Frühgeschichte.
Grundlegend ist der Gedanke, daß menschliche Gesellschaften Anpassungsstrategien an eine in vielen Belangen instabile Umwelt immer wieder überprüfen und innovativ verändern: Zahlreiche Fallstudien zeigen, daß der Mensch selbst immer wieder aktiv zum Wandel der Umwelt beiträgt, langfristig häufig im Sinne einer Degradation zentraler Ressourcen, oft aber auch mit Versuchen, Systemstabilität und nachhaltige Nutzung von Ökosystemen zu garantieren. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts sind die ariden Zonen Afrikas zunehmend im Zusammenhang eines umfassenden Globalisierungsprozesses zu sehen. Durch das Auftreten des kolonialen Staates und später des unabhängigen Nationalstaates nahm einerseits die Konkurrenz um Ressourcen zu, andererseits wurden alternative Managementkonzepte entworfen, in denen dem Staat eine wesentliche Funktion beim Schutz der Ressourcen zukam.
Zahlreiche Natur- und Nationalparks in den ariden Zonen Afrikas zeugen heute davon, daß insbesondere die Savannen- und Wüstenregionen Afrikas in einer globalen Vision von Umweltschutz als unbedingt erhaltenswert gelten. Die ariden Zonen Afrikas sind einerseits prototypische Peripherien, Heimat indigener Völker und subsistenzorientierter Produktionssyteme, andererseits stellen sie Gebiete dar, die aufgrund ihrer (vermeintlichen) Unberührtheit und 'natürlichen Wildheit' besonderer, international koordinierter Schutzmaßnahmen bedürfen. Fragen der Kompatibilität von Naturschutz und ländlicher Entwicklung sowie die zwischen lokaler Gemeinschaft, Staat und internationalen Organisationen häufig umstrittene Definitionshoheit, was schützenswert ist und was nachhaltige Nutzung bedeutet, beschäftigen Teilprojekte des Sonderforschungsbereichs sowohl im südlichen als auch im nordöstlichen Afrika.
In den letzten Jahren konnte die Zusammenarbeit vor allem mit Kollegen in afrikanischen Partnerinstitutionen im Norden und im Süden Afrikas auf verschiedenen Ebenen intensiviert werden: gemeinsame Forschungs- und Publikationsprojekte, Beiträge zur Qualifikation junger Wissenschaftler in den Gastländern und Koordination studentischer Kontakte. Für einige Teilprojekte spielt auch anwendungsbezogene Forschung eine prominente Rolle: Mitglieder des Sonderforschungsbereiches sind unmittelbar in Möglichkeitsstudien für einen Nationalpark im Norden des Sudan, in Planungen zur Landreform und zum sogenannten "Community Based Natural Resource Management" in Namibia, Südafrika und Botswana und in Projekte der Sprachentwicklung involviert. Damit leistet ACACIA einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf den nationalen und internationalen akademischen Austausch und die Nachwuchsförderung.
Zu besichtigen ist die Ausstellung vom 17. April bis zum 3. Mai 2002 montags bis freitags von 8-20 Uhr, samstags von 8-15 Uhr.
Weitere Informationen zu "ACACIA" finden sich im Internet unter http://www.uni-koeln.de/sfb389/
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Verantwortlich: Eva Faresin
Für Rückfragen steht Ihnen Professor Dr. Michael Bollig unter der Telefonnummer 0221/470-3502, der Fax-Nummer 0221/470-5117 und unter der Email-Adresse michael.bollig@uni-koeln.de zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/.
http://www.uni-koeln.de/sfb389/
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Geosciences, History / archaeology, Information technology, Oceanology / climate, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
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