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06/12/2002 09:18

Krankenhaus-Fusionen: Öffentliche Träger scheitern häufiger

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Fusionen von Krankenhäusern in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft scheitern häufiger als Übernahmen, an denen private Klinikgruppen beteiligt sind. Dies ergab eine gemeinsame Studie des Centrums für Krankenhausmanagement (CKM) an der Universität Münster und der münsterschen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft APB. Im Rahmen dieser Studie wurden 36 regionale Fusionen mit durchschnittlich drei beteiligten Krankenhäusern untersucht. Während 70 Prozent der Fusionen von Krankenhäusern in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft die gesetzten Ziele nicht erreichten, lag der Anteil der Misserfolge bei den privaten Zusammenschlüsse nur bei etwa 25 Prozent.

    Nach Angaben von CKM-Geschäftsführer Prof. Dr. Dr. Winfried von Eiff scheitern die meisten Krankenhaus-Zusammenschlüsse oder Übernahmen von Krankenhäusern an unverrückbaren Verhandlungspositionen der öffentlichen oder kirchlichen Partner, wie etwa Städte, Landkreise oder Kirchengemeinden. Diese wollen laut von Eiff Einfluss auf die operative Krankenhausführung behalten, ohne über die nötigen Management-Fähigkeiten zu verfügen. Darüber hinaus legten sie Wert darauf, zukünftige Schlüsselpositionen in Geschäftsführung und Aufsichtsrat mit Personen des "politischen Vertrauens" zu besetzen. Als weiteren Grund für das häufige Scheitern solcher Fusionen verweist er auf die Forderungen der Arbeitnehmervertreter auf absolute Besitzstandswahrung und Garantie der BAT-Tarifstuktur des öffentlichen Dienstes.

    Als seiner Überzeugung nach schwersten Managementfehler nennt von Eiff eine fehlende Anwendung professioneller Management-Instrumente seitens der öffentlichen Fusionspartner und eine daraus resultierende mangelhafte Abstimmung der Strategien im Vorfeld. Die Konsequenzen einer solchen "sachfremden Fusionspolitik" sind nach Angaben des münsterschen Wissenschaftlers folgenschwer. Von Eiff:" Chancen zur regionalen Weiterentwicklung der medizinischen Qualität bleiben ungenutzt, Patiententourismus ist die Folge. Im schlimmsten Fall werden außerdem Arbeitsplätze in einer Region vernichtet."


    More information:

    http://www.krankenhaus-management.de/


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

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