Prof. Dr. Erdmann Sturm, Hochschullehrer am Institut für Evangelische Theologie und ihre Didaktik der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, wird am 2. Juli 65 Jahre alt. Er blickt auf eine 37-jährige Lehr- und Forschungstätigkeit in der Systematischen Theologie und der Religionspädagogik an Pädagogischer Hochschule und Universität zurück.
Erdmann Sturm stammt aus Meseritz, das heute in Polen liegt. Nach der Flucht in den Westen hat er 1957 in Lippstadt das Abitur abgelegt und bis 1964 an den Universitäten Münster, Bonn und Heidelberg Philosophie, Lateinische Philologie, Geschichte und evangelische Theologie studiert. Neben seiner Tätigkeit als Assistent am Seminar für Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Münster hat er beide theologischen Prüfungen bei der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld abgelegt. Er war Vikar in Münster und Pastor im Hilfsdienst in Nienberge, wo er auch ordiniert wurde.
Im Jahre 1970 wurde er mit seiner Dissertation über "Zacharias Ursinus: Sein Weg vom Philippismus zum Calvinismus" an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Münster zum Dr. theol. promoviert. Nach der Habilitation an der Pädagogischen Hochschule Münster wurde er dort 1972 Professor für Evangelische Theologie und ihre Didaktik mit den Schwerpunkten Systematische Theologie und Religionspädagogik. Von 1974 bis 1978 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für den Fernstudienlehrgang für evangelische Religionslehrer beim Deutschen Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen. Im Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen, deren Beirat er angehörte, hat Prof. Sturm viele Jahre lang regelmäßig in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Religionslehrerinnen und Religionslehrern mitgewirkt. Auf ein großes Echo stießen die mit katholischen Fachkollegen gemeinsam durchgeführten Seminare für katholische und evangelische Lehramtsstudierende. Als evangelisches Mitglied der "Bistumskommission für ökumenische Fragen der Diözese Münster" hat er zum Beispiel bei der Erstellung von Arbeitshilfen für das ökumenische Gespräch in den Gemeinden mitgearbeitet.
Zwei großen theologischen, philosophischen und pädagogischen Denkern gilt sein besonderes wissenschaftliches Interesse: Johann Comenius und Paul Tillich. Seit 1993 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der deutschen Comenius-Gesellschaft, und von 1990 bis 1992 war er 1. Vorsitzender der Deutschen Paul-Tillich-Gesellschaft. Er hat viele bisher unbekannte Predigten, Vorlesungen und Abhandlungen Paul Tillichs in dessen Nachlass an der Harvard University entdeckt, entziffert und in bisher sechs Bänden für die Forschung zugänglich gemacht. In vielen Aufsätzen hat er sich mit dem Denken Paul Tillichs beschäftigt. Unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat er mehrere Forschungs- und Vortragsreisen in die USA unternommen. Zusammen mit dem Trierer Philosophen Werner Schüßler gibt er die "Tillich-Studien" heraus.
Im August dieses Jahres wird er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Quebec vier Vorlesungen über Tillichs Theologie halten. Vorher, am 12. Juli um 11 Uhr, wird Prof. Sturm sich im Schloss mit einer Vorlesung "Vom Sinn der Frage nach dem Sinn des Lebens" von seiner bisherigen akademischen Lehrtätigkeit verabschieden.
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion
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German
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