Im Rahmen eines neuen Förderprogramms unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft zusammen mit der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) fünf deutsch-chinesische Forschungsvorhaben mit bis zu 155.000 Euro pro Jahr für zunächst drei Jahre. Die ausgewählten Projekte behandeln aktuelle Themen aus den Forschungsbereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien sowie Struktur der Materie.
Im Jahr 2011 haben die Helmholtz-Gemeinschaft und die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) ein neues Programm zur Förderung deutsch-chinesischer Forschergruppen ins Leben gerufen, um ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit weiter zu stärken. Das gemeinsame Vorhaben „Helmholtz-CAS Joint Research Groups“ unterstützt Forschungsprojekte, die deutsche und chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in enger Kooperation bearbeiten. Fünf Projekte wurden nun für die Aufnahme in das neue Programm ausgewählt. Die Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt die Forscherteams mit bis zu 120.000 Euro pro Jahr aus ihrem Impuls- und Vernetzungsfonds, während die CAS bis zu 35.000 Euro pro Jahr beisteuert.
„Mit diesen Mitteln wollen wir gemeinsame Projekte unterstützen und talentierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beider Länder fördern“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Die Forschung profitiert vom Wissenstransfer. Wir bieten mit den Helmholtz-CAS Joint Research Groups herausragenden chinesischen Wissenschaftlern eine Grundlage für exzellente Forschung, werben sie dabei aber nicht aus ihrem Land ab.“
Somit trägt die Helmholtz-Gemeinschaft nicht nur dazu bei, die Abwanderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus China einzudämmen, sondern stärkt gleichzeitig die deutsche Forschung durch die Gewinnung hervorragender Kooperationspartner. Ein ähnliches Programm läuft bereits erfolgreich seit 2006 mit Russland.
Die nächste Ausschreibung für die Helmholtz-CAS Joint Research Groups findet im Frühjahr 2013 statt. Bewerben können sich ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Länder, die ein strategisch relevantes Thema bearbeiten. Das Pekinger Büro der Helmholtz-Gemeinschaft unterstützt Interessenten bei der Bewerbung und bei anderen Kooperationsvorhaben.
Für die erste Förderrunde wurden folgende Forschungsvorhaben ausgewählt:
Development and application of graphene FET arrays for the study of neuronal networks
Prof. Dr. Andreas Offenhäusser, Forschungszentrum Jülich, und Prof. Dr. Jianlong Zhao, Shanghai Institute of Microsystem and Information Technology (SIMIT)
Experiments with stored highly-charged ions at the borderline between nuclear and atomic physics
Yuri A. Litvinov, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, und Prof. Dr. Xinwen Ma, Institute of Modern Physics, Lanzhou
Zoonotic Streptococci: Comparative Studies on Molecular Mechanisms of Host Adaption and cross-Species Infections with Chinese and German Isolates ZOO STREP
Prof. Dr. G. Singh Chhatwal, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, und Prof. Dr. George Fu Gao, CAS Key Laboratory of Pathogenic Microbiology and Immunology, Peking
Space-borne Microwave Remote Sensing for Prevention and Forensic analysis of Natural Hazards and Extreme Events
Prof. Dr. Stefan Hinz, Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Dr. Doris Dransch, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, sowie Prof. Yun Kai Deng und Prof. Dr. Robert Yu Wang, Institute of Electronics, Peking
Integrated catalytic technologies for efficient hydrogen production
Roland Dittmeier, Karlsruher Institut für Technologie, und Andreas Goldbach, Dalian Institute of Chemical Physics
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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