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07/22/2002 11:12

Zum Aggressionspotential von Gewalttatpatienten

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Patienten der Gesichtschirurgie, die in Gewalttaten verwickelt wurden, zeigen oft konventionell religiöse Züge, sind neurotisch und aggressiv. Dagegen ist in der Gesichtschirurgie das Verhalten von Verkehrsunfall-Patienten oder Weisheitszahn-Patienten weniger auffällig. Dies erwies eine Studie von Dr. Jürgen Keunecke aus dem Zentrum für Neurologie und Psychiatrie der Universität zu Köln. Anhand dieser Studie werden mögliche Verhaltensmuster für zu Gewalt neigenden Menschen ermittelt.

    Zum Aggressionspotential von Gewalttatpatienten
    Psychologische Muster von Patienten der Gesichtschirurgie

    Patienten der Gesichtschirurgie, die in Gewalttaten verwickelt wurden, zeigen oft konventionell religiöse Züge, sind neurotisch und aggressiv. Dagegen ist in der Gesichtschirurgie das Verhalten von Verkehrsunfall-Patienten oder Weisheitszahn-Patienten weniger auffällig. Dies erwies eine Studie von Dr. Jürgen Keunecke aus dem Zentrum für Neurologie und Psychiatrie der Universität zu Köln. Anhand dieser Studie werden mögliche Verhaltensmuster für zu Gewalt neigenden Menschen ermittelt.

    Innerhalb einer Untersuchung testete Keunecke drei Arten von Patienten der Gesichtschirurgie, um anschließend eine Einschätzung über die psychologische Natur der Patienten machen zu können. Getestet wurden Weisheitszahn-Patienten, Verkehrsunfall-Opfer und Gewalttat-Patienten.

    Insgesamt fallen die Gewalttat-Patienten gegenüber den beiden anderen Patientengruppen in mehreren Bereichen besonders auf. Entweder zeigen sie eine übertriebene Motiviertheit und wirkten aufgedreht oder aber sie sind neurotisch, aggressiv oder zeigen konventionell religiöse Züge. Zu dem neurotischen Verhalten gehört der schnelle Wechsel zwischen Entrüstung und plötzlicher Trauer. Die Frömmigkeit vieler Gewalttat-Patienten drückt sich dadurch aus, dass sie überdurchschnittlich häufig Gedanken über Leben und Tod äußern. Gewalttatpatienten sind wenig ängstlich. Dazu kommt, dass in der Gruppe der Gewalttat-Patienten die Männer zur Hypochondrie neigen und die Frauen eher hysterisch sind.

    Die Verkehrsunfall-Patienten weisen in der Untersuchung hohe Werte in den Kategorien übertriebene Vorsicht und Gewissen-haftigkeit auf, zeigen aber zum Teil auch sehr niedrige Werte im Bereich Ängstlichkeit. Die psychologische Verfassung der Weisheitszahn-Patienten entsprach absolut der Norm. Nur einige weibliche Patienten waren leicht depressiv.

    Die Untersuchung zeigt, dass ein bestimmtes Verhaltensmuster möglicherweise von vornherein die Verwicklung in Handgreiflichkeiten vorherbestimmt. So zeigen Gewalttatspatienten ein bestimmtes Profil auf, das sie als angriffslustiger, weniger ängstlich und potentiell aggressiv im Vergleich mit anderen Patienten auszeichnet. Diese Aspekte erhalten vor allem in der Diskussion um das Gewaltpotential von Jugendlichen eine neue Dimension. Weiterhin ermöglicht das Wissen um bestimmte Verhaltensmuster für Ärzte, Schwestern und Pfleger einen gezielteren Umgang mit den Patienten.

    Verantwortlich: Melanie Schmidt

    Für Rückfragen steht Ihnen Prof. Steinmeyer unter der Telefonnummer 0221-478 4136, der Faxnummer 0221-478 6030 und der E-Mail Adresse eckhard.steinmeyer@medizin.uni-koeln.de zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).
    Für die Übersendung eines Belegexemplars wären wir Ihnen dankbar.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Research results
    German


     

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