Das Institut für Sorabistik der Universität Leipzig lädt am 6. Dezember zu einer internationalen Tagung ein, die sich mit Regional- und Minderheitensprachen befasst. Die Veranstaltung unter dem Titel "Regional- und Minderheitensprachen lehren und lernen" richtet sich vor allem an Studierende und Lehrende der Sorabistik, Germanistik, Slavistik, Anglistik sowie an weitere Interessierte. Im Vortragsraum in der Bibliotheca Albertina in der Beethovenstraße werden etwa 70 Teilnehmer erwartet.
"Die Tagung soll über die Regional- und Minderheitensprachen eines immer mehr zusammenwachsenden, multikulturellen Europas informieren, aktuelle Probleme benennen sowie konkrete Strategien und Projekte zur Sprachentwicklung, zum Spracherhalt oder der Revitalisierung von Sprachen zur Diskussion stellen", sagte Dr. Jana Schulz vom Institut für Sorabistik, die Organisatorin der Konferenz. Zunächst wird der Direktor des Instituts für Sorabistik und Lehrstuhlinhaber für Sorabistik an der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eduard Werner, die Konferenzteilnehmer begrüßen und ein Impulsreferat zur Bedeutung der Regional- und Minderheitensprachen für Leipzig und Europa halten. Dann werden den Teilnehmern verschiedene Regional- und Minderheitensprachen wie Saterfriesisch, Romanes, Platt und Niedersorbisch vorgestellt.
Nach grundlegenden Informationen zur Sprache und zur aktuellen soziolinguistischen Situation wie zum Sprachgebiet und zur Sprecherzahl sollen konkrete Projekte vorgestellt werden. Hierbei wird insbesondere auf den Platz der Regional- und Minderheitensprachen in Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen sowie auf konkrete Projekte eingegangen, durch die das Lernen und Lehren der Regional- und Minderheitensprachen praktisch gefördert und unterstützt wird. Am Nachmittag bringen Referenten den Konferenzteilnehmern weitere zum Teil an der Universität Leipzig in Studium und Lehre vertretenen europäische Minderheitensprachen vor. Dazu gehören unter anderem Galicisch, Katalanisch und Esperanto.
"Die Praxiserfahrungen zeigen, dass auch Lehramtsstudierende nur unzureichend über europäische Regional- und Minderheitensprachen informiert sind. Kaum bekannt ist beispielsweise, dass laut Schulgesetz des Freistaates Sachsen an allen Schulen Grundkenntnisse aus der Geschichte und Kultur der Sorben zu vermitteln sind", erklärte Dr. Schulz. Die Tagung soll ihr zufolge zum Lernen und Lehren von in Deutschland gesprochenen und weiteren europäischen Regional- und Minderheitensprachen ermutigen und dafür werben.
Vor Beginn der Konferenz gab Institutsdirektor Prof. Werner bekannt, dass er die Bezeichnung seiner Professur um den Zusatz "Forschungsstelle für Minderheitensprachen" erweitern wolle. Einen entsprechenden Antrag habe er beim Fakultätsrat gestellt. "Ich möchte damit erreichen, dass unsere Arbeit für Außenstehende besser sichtbar und in den europäischen Kontext einordbar wird", sagte er zur Begründung. "Schließlich gehen fast alle Forschungsprojekte unseres Instituts komparativ über das Sorbische hinaus, wir arbeiten interdisziplinär mit Sprechern anderer Minderheitensprachen - auch europaweit auf politischer Ebene - eng zusammen und in der Lehre vermitteln wir regelmäßig Einblicke in andere Minderheitensprachen. So hatten wir bisher schon Kaschubisch, Walisisch und Kornisch, um nur ein paar zu nennen. Wir sind überzeugt, hierdurch den Studierenden ein breiteres und attraktiveres Angebot zu bieten, das auf die veränderten Anforderungen des geeinten Europas des 21. Jahrhunderts angemessen reagiert."
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Eduard Werner
Institut für Sorabistik
Telefon: +49 341 97-37651
E-Mail: ewerner@rz.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~sorb
Dr. Jana Schulz
Institut für Sorabistik
Telefon: +49 341 97-37653
E-Mail: jschulze@rz.uni-leipzig.de
Criteria of this press release:
Journalists
Language / literature
transregional, national
Scientific conferences
German
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