Mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde Prof. Dr. Gotthard Jasper, von 1990 bis Ende März 2002 Rektor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nümberg, ausgezeichnet. Die hohe Auszeichnung überreicht der Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Rahmen einer Feierstunde.
Prof. Jasper habe sich, so der Ministerpräsident in seiner Laudatio, auch nach seiner Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1995 in hervorragender Weise für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg engagiert sowie zahlreiche weitere Ehrenämter übernommen und beispielhaft wahr genommen. Während seiner zwölfjährigen Amtszeit als Rektor der Universität habe er sich unter Zurückstellung eigener persönlicher Interessen außerordentlich stark und in herausragender Weise in der Hochschulselbstverwaltung, der Wissenschaft sowie in der Hochschulpolitik engagiert. So habe er sich mit besonderer Aufmerksamkeit für die weitere Entwicklung der Universität und der Hochschulplanungskommission, die er bis März 2000 leitete, eingesetzt.
Mit Geschick und Beharrlichkeit verfolgte er die Abrundung der Technischen Fakultät und trieb auch die Vorhaben zur baulichen Erneuerung des Klinikums entscheidend voran. Trotz knapper Ressourcen ist es ihm immer wieder gelungen, neue Schwerpunkte in Forschung und Lehre entstehen zu lassen. Stoiber hob aber auch Jaspers nachhaltige Bemühungen um eine stärkere Internationalisierung der Universität hervor. So förderte er u. a. den Abschluss von Forschungskooperationen sowie den Studentenaustausch ebenso wie die Einrichtung neuer, international ausgerichteter Studiengänge. Sichtbares Zeichen dieser Bemühungen ist ein deutlicher Anstieg des Anteils ausländischer Studierender.
Darüber hinaus war Jasper von 1996 bis 2000 Vorsitzender der Bayerischen Rektorenkonferenz. Gerade in dieser Zeit galt es, eine grundlegende Reform des Hochschulwesens mit zum Teil sehr kontroversen Fragen wie insbesondere der interuniversitären Mittelverteilung umzusetzen und zu moderieren. Dank seiner konstruktiven und kooperativen Art der Mitarbeit sowie als geschätzter Gesprächspartner, dessen Aussagen Gewicht haben, hat er maßgeblichen Anteil am Bayerischen Hochschulgesetz. Seine Erfahrungen bringt er außerdem als Mitglied im Historikerverband und in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft ein.
Darüber hinaus engagiert sich Prof. Jasper nach wie vor als Vorsitzender des Sachverständigengremiums zur Verleihung des Wolfram-von-Eschenbach-Preises und der Förderpreise des Bezirks Mittelfranken sowie als Mitglied des Verwaltungsrates der Rummelsberger Anstalten. Besonders engagiert hat er sich ferner als Gründungspräsident beim Aufbau der virtuellen Hochschule Bayern sowie bei verschiedenen zukunftsweisenden Projekten. So hat er u. a. die High-Tech-Offensive, das Modell "Duale Berufsbildung und Fachhochschulreife", eine Kooperation zwischen der Berufsschule und der Universität Erlangen-Nürnberg, das Pilotprojekt "lslamischer Rellgionsunterricht in deutscher Sprache" und das System "SunRay" an der Universitätsbibliothek unterstützt und gefördert.
Auch die konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stadt Erlangen nannte der Ministerpräsident in seiner Laudatio. So setzte Prof. Jasper sich beispielsweise dafür ein, dass Erlangen die Voraussetzungen als Bundeshauptstadt der Medizinischen Forschung, Produktion und Dienstleistung erfüllt und die Endrunde des vom Bundesforschungsministerium initiierten Ideenwettbewerbs "Stadt 2030" erreicht hat.
Der stets überzeugende und vorbehaltlose Einsatz von Prof. Jasper, der 1997 mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt worden ist, wurde nun mit dieser hohen Anerkennung gewürdigt.
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