Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat heute in Ulm zwei neue Einrichtungen der Neurowissenschaften eröffnet. Diese werden vom Bund und dem Land Baden-Württemberg gefördert und ergänzen bestehende Aktivitäten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universität Ulm. Die neugeschaffenen Einrichtungen sollen Verfahren der Diagnose und Therapie entwickeln und wissenschaftliche Erkenntnisse schnellst möglich in die klinische Anwendung begleiten. Zwei Erkrankungen des Nervensystems, für die es bislang keine Heilung gibt, stehen im Mittelpunkt: die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und die Frontotemporale Demenz (FTD).
„Sowohl die Universität Ulm als auch das DZNE sind international führend bei der Erforschung von ALS und FTD“, so Forschungsministerin Schavan. „Um Patienten eine Perspektive geben zu können, müssen wir jedoch dafür sorgen, dass Ergebnisse schneller vom Labor in die Praxis gelangen.“ Dazu sei es wichtig, dass Experten der Universitäten und deren Kliniken mit außeruniversitären Einrichtungen wie dem DZNE zusammenarbeiteten. Schavan: „Besonders erfreulich ist, dass hier Bund und Land zusammen kommen, um gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Ich freue mich darüber hinaus, dass es der Universität Ulm gelungen ist, Stiftergelder für ein eigenes ALS-Forschungszentrum zu akquirieren. Denn in der klinischen ALS-Forschung ist die Universität Ulm seit Jahrzehnten international führend.“
Bundesweit und international
Die neugeschaffenen Einrichtungen, das Helmholtz-Virtuelle-Institut „RNA-Dysmetabolismus bei ALS und FTD“ sowie das „ALS-Forschungszentrum“, sind unabhängig voneinander, sie werden jedoch eng miteinander kooperieren:
Das virtuelle Institut ist ein Forschungsverbund unter dem Dach der Helmholtz-Gemeinschaft, der neben Ulm noch weitere Standorte umfasst. Verbundpartner sind das DZNE, mit seinen Standorten in Dresden, München und Tübingen, die Universität Ulm sowie die Universitäten in Umeå (Schweden) und Straßburg (Frankreich). Auf diese Weise entsteht ein europaweit einmaliges Netzwerk, das Grundlagenforschung und klinische Forschung miteinander verbindet. Das Ziel: Wissenschaftliche Erkenntnisse über ALS und FTD sollen möglichst zügig in die klinische Anwendung gelangen und damit den Patienten zugutekommen.
Offiziell eröffnet wurde außerdem das „ALS-Forschungszentrum“ mit Sitz in Ulm. Diese Einrichtung wird sich auf der Erforschung der Amyotrophen Lateralsklerose konzentrieren. Sie wird gemeinsam von der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, der Charcot-Stiftung und dem Land Baden-Württemberg finanziert und aufgebaut.
Kontakte:
Prof. Dr. Gerd Kempermann
Sprecher des Helmholtz-Virtuellen-Instituts
„RNA-Dysmetabolismus bei ALS und FTD“
Standorsprecher
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Dresden
0351/458-82201
gerd.kempermann@dzne.de
Prof. Dr. Albert C. Ludolph
Leiter des Instituts für Neurologie an der Universität Ulm
und ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie des Uniklinikums Ulm
Leiter ALS-Forschungszentrum und stellv. Sprecher des Virtuellen Instituts
0731/177-1200
albert.ludolph@rku.de
Dr. Dirk Förger
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
0228/43302-260
0173/5471350
dirk.foerger@dzne.de
Willi Baur
Leiter Pressestelle
Universität Ulm
0731/50-22020
willi.baur@uni-ulm.de
http://www.dzne.de/ueber-uns/presse/meldungen/2013/pressemitteilung-nr-1.html - PM und weitere Hintergrundinformationen
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Biology, Medicine
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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