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09/03/2002 09:34

Asiatische Paläographie online. Interaktive Datenbank zum Verständnis südasiatischer Schriften

Ilka Seer Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Asiatische Schriftzeichen erscheinen dem Auge, das mit der lateinischen Schrift vertraut ist, wie künstlerische Hieroglyphen. Sie ähneln modernen Kunstwerken - sie sind schön, aber vielen Menschen nichtssagend. Dies soll sich ändern. Mit einer interaktiven Datenbank, die von Indologen erarbeitet wird und die die unendliche Vielfalt indischer Schriftformen samt ihrer historischen und geographischen Entwicklungen und Verbreitungen darstellt. Zugänglich gemacht werden soll sie dem spezialisierten Wissenschaftler und dem interessierten Laien.

    Mit INDOSKRIPT - so der Name der interaktiven Datenbank zur Paläographie südasiatischer Schriften - werden epigraphische und handschriftliche Zeichensätze aus allen Epochen und Regionen des indischen Subkontinents gespeichert. Die ersten Inschriften stammen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. von dem Maurya-Herrscher Asoka (ca. 299-237 v. Chr.).

    Die einzelnen Schriftzeichen werden aus den entsprechenden Vorlagen isoliert, gesondert abgelegt und jeweils mit der Transkription verknüpft, die ihrem Lautwert entspricht. Das auf diese Weise aufbereitete Zeicheninventar wird nicht nur sprachhistorisch (diachron) und linguistisch (synchron), sondern auch geographisch und zeitlich/dynastisch vernetzt. Dadurch können sowohl einzelne Schriftzeichen als auch zusammenhängende Schriftsätze aus allen Regionen und Epochen Indiens abgerufen werden.

    Die Paläographie aller bekannten südasiatischen Schriften wird damit in einer Weise transparent, die es erlaubt, nicht nur die Entwicklung von Lokalschriften detailliert zu verfolgen, sondern es können auch Schriften bzw. epigraphische oder handschriftliche Dokumente, die undatiert oder unbekannter Herkunft sind, zeitlich und regional präzise zugeordnet werden.

    Das INDOSKRIPT-Datenbankprogramm liegt zur Zeit in der Version 1.0.1 vor. Es handelt sich dabei um eine interne Testversion, an der von den Wissenschaftlern laufend Verbesserungen vorgenommen werden.

    Die Indologen sind auf fachkundige Mithilfe von Spezialisten angewiesen, damit die INDOSKRIPT-Datenbank den Bedürfnissen einer möglichst breiten Anwenderschaft gerecht werden kann. Wer über Spezialkenntnisse südasiatischer Schriften verfügt, ist eingeladen, das Projekt durch eine auszugsweise Weitergabe seines erworbenen Wissens zu unterstützen. Dazu müssten nur aus bereits bearbeiteten, datierten (oder zumindest sicher datierbaren) und lokalisierbaren Quellen ein möglichst kompletter Satz von Zeichen, einschließlich Ligaturen, Zahlzeichen, sowie ggf. Interpunktions- und Korrekturmarken, extrahiert und diese dann in der entsprechenden Vorlage in der Form von Randnoten transliteriert bzw. gekennzeichnet werden. Die weitere technische Bearbeitung und Übertragung der eingereichten Vorlagen in die INDOSKRIPT-Datenbank wird von den Projekt-Mitarbeitern erledigt.

    INDOSKRIPT wird von Mitarbeitern des Instituts für Indische Philologie und Kunstgeschichte der Freien Universität Berlin und mit Unterstützung des Indologischen Seminars der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erstellt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

    Ilka Seer

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Harry Falk, Institut für Indische Philologie und Kunstgeschichte der Freien Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 27, 14195 Berlin, Tel.: 030 / 838-55146, E-Mail: falk@zedat.fu-berlin.de


    More information:

    http://www.indoskript.de


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    Ergebnis einer Standardabfrage nach dem Konsonanten "K".
    Ergebnis einer Standardabfrage nach dem Konsonanten "K".

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    Die Zeichenablage dient zur Analyse der vom Benutzer ausgewählten Zeichen.
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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Language / literature, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Ergebnis einer Standardabfrage nach dem Konsonanten "K".


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