Stellungnahme der Humboldt-Universität zu Berlin und der Charité zu den Empfehlungen der Expertenkommission "Strukturreformen in der Berliner Hochschulmedizin"
Der Senat von Berlin hat der Berliner Universitätsmedizin ein Sparvolumen von 98 Mio. Euro auferlegt, womit die medizinische Forschung in ihrer Qualität gefährdet ist. Auf Initiative der Universitäten wurde eine Expertenkommission eingesetzt, die nun Vorschläge zur Umsetzung der Einsparsumme unterbreitet hat.
Die Expertenkommission spricht sich dabei für folgende Grundsätze aus:
§ die Bildung einer interuniversitären Fakultät und eines Klinikums
§ die rechtliche Verselbstständigung und unternehmerische Eigenverantwortung des Klinikums
§ die Beibehaltung der bisherigen Standorte für die Universitätsmedizin in Berlin
Wir begrüßen diese grundsätzlichen Empfehlungen der Kommission.
Zur Umsetzung der Sparvorgaben ist auch aus unserer Sicht die Einrichtung einer gemeinsamen Fakultät und eines Klinikums unerlässlich. Allerdings erscheint es uns weiterhin konsequent, diese vereinte Fakultät unter dem Dach einer Universität, nämlich der Humboldt-Universität, anzusiedeln. Dennoch können wir dem vorliegenden Vorschlag als Kompromiss zustimmen. Dabei gehen wir allerdings davon aus, dass sich in den zu bildenden Gremien die Größenverhältnisse der Einrichtungen widerspiegeln.
Wir stimmen der Forderung der Kommission zur Verselbstständigung des Klinikums ausdrücklich zu. Dazu benötigen wir umgehend neue starke Leitungsgremien mit großer Handlungsfreiheit.
Ebenso begrüßen wir die Übertragung der haushaltsrechtlichen Verantwortung für Forschung und Lehre auf die Fakultät. Entsprechende gesetzliche Bestimmungen müssen die Grundlage dafür schaffen.
Besonders unterstreichen möchten wir die Aussage des Kommissionsvorsitzenden, Dr. Winfried Benz, dass es in dem Gutachten keinesfalls die Empfehlung gäbe, den Campus Virchow-Klinikum der Charité im Jahre 2010 zu kommunalisieren. Damit dürften die Spekulationen der vergangenen Tage beendet sein. Mit dieser Aussage bestätigt die Kommission unsere Auffassung, wonach alle bisherigen Standorte der universitären Medizin beibehalten werden sollten.
Zu den umfangreichen Einzelempfehlungen des Expertenpapiers wird in der Zukunft noch Stellung genommen werden. So fehlen Vorstellungen zum Investitionsbedarf (Sanierungskosten und Reinvestitionsbedarf z.B. der Medizintechnik) sowie Hinweise auf die Finanzierung hoher Fixkosten bei verminderten Einnahmen in der Krankenversorgung (Stichwort Bettenabbau). Wir gehen davon aus, dass unsere Bewertungen von dem Berliner Senat und dem Wissenschaftsrat berücksichtigt werden.
Auch wenn viele Details zur Neustrukturierung der Berliner Hochschulmedizin noch ungeklärt sind, steht eines für uns bereits fest: Der traditionsreiche Name "Charité" darf nicht durch ein sperriges und uncharismatisches Kürzel wie "ZUMB" ersetzt werden.
Jürgen Mlynek
Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin
Joachim W. Dudenhausen
Dekan der Charité
Manfred Dietel
Ärztlicher Direktor der Charité
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
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German
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