197 /2002 (Don_Quijote)
Ein Bild für Don Quijote
Kreative Auseinandersetzung mit einer ungewöhnlichen Figur
Das Romanische Seminar der Universität zu Köln lädt ein zur Vernissage der Ausstellung "Ein Bild für Don Quijote"
am Montag, dem 2. Dezember 2002, um 17.00 Uhr
in der Galerie der Universität (Hauptgebäude)
Albertus-Magnus-Platz, 50931 Köln-Lindenthal.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 37 grafische Arbeiten des 1926 geborenen Malers und Grafikers Wolfgang Rohdich. Die mehrfarbige Serie, die in einem speziell entwickelten Siebdruckverfahren hergestellt wurde, präsentiert die Figur des Don Quijote einmal nicht als Karikatur, sondern versucht, den Ritter von der traurigen Gestalt in seinem Wahn ernstzunehmen. Im Unterschied zu den meisten Quijote-Darstellungen spielt in Rohdichs Serie die Farbe eine wesentliche Rolle. So gewinnt die Gestalt eine eigene Dynamik, die den Betrachter zur kreativen Auseinandersetzung mit dem unbequemen Wesen dieser Figur anregt. Heinrich Heines Vermutung, daß "hinter den Gestalten, die uns der Dichter vorführt, tiefere Ideen liegen, die der bildende Künstler nicht wiedergeben kann", wird einmal mehr widerlegt.
Rohdichs Quijote-Serie erweitert die nun beinahe 400-jährige künstlerische Rezeptionsgeschichte von Miguel de Cervantes' Don Quijote (erster Teil 1605, zweiter Teil 1615). Kaum ein anderes Werk der europäischen Literatur ist so oft illustriert worden, kaum eine andere literarische Figur hat Künstler so herausgefordert wie der "scharfsinnige Junker von der Mancha", der noch zu Lebzeiten des Autors zum festen Bestandteil der populären Bilderwelt wurde. So finden sich die ersten bildlichen Darstellungen Don Quijotes (und Sancho Panzas) bezeichnenderweise in dem Bericht über einen 1613 aufgeführten Festumzug in Dessau. Die erste "Umsetzung" des Don Quijote in bildliche Szenen stammt hingegen aus dem Jahr 1640. Reproduktionen dieser frühen Kupferstiche sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie spätere wichtige Stationen aus der langen Tradition der Quijote-Illustrationen, die den Wandel in der Auffassung der Figur mitgeprägt haben und ihm immer wieder ein eigenständiges Leben außerhalb des Romans ermöglichten.
Exemplarisch vorgestellt werden unter anderem Illustrationen von Pablo Picasso, Salvador Dalí, John Vanderbank, J. Grandville, Gustave Doré, Honoré Daumier, Joseph Hegenbarth und Antonio Saura. Dieser "Einblick" in die europäische Illustrationsgeschichte des Don Quijote versteht sich als notwendiger Auftakt für die Reise ins Innere der Figur, zu der Wolfgang Rohdich den Betrachter einlädt.
Die Ausstellung ist vom 2.-20. Dezember montags-freitags von 9-20 Uhr, samstags von 9-14 Uhr in der Galerie der Universität zu besichtigen. Sie wurde von Studierenden der Universität zu Köln in einem Seminar unter Leitung von Professorin Dr. Katharina Niemeyer erarbeitet.
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Verantwortlich: Eva Faresin
Für Rückfragen steht Ihnen Professorin Dr. Katharina Niemeyer unter der Telefonnummer 0221/470-3013, der Fax-Nummer 0221/470-5128 und unter der Email-Adresse katharina.niemeyer@uni-koeln.de zur Verfügung.
Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web unter http://www.uni-koeln.de/pi/.
Criteria of this press release:
Art / design, Language / literature, Music / theatre
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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