idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/18/2013 09:26

Fast alles bleibt beim Alten

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Jede Tierart hat spezifische Vorlieben für Nahrung und Umweltbedingungen: ihre ökologische Nische. Je breiter diese Nische ist und vor allem je leichter eine Nische verändert werden kann, desto besser wird die jeweilige Art mit veränderten Umweltbedingungen umgehen können. Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben nun in der renommierten Zeitschrift „Ecology Letters“ gezeigt, dass Tiere in den Ozeanen nur wenig anpassungsfähig sind.

    Die Wissenschaftler um Dr. Melanie Hopkins und Prof. Dr. Wolfgang Kießling vom Lehrstuhl für Paläoumwelt untersuchten, wie stark die Präferenz von Meeresorganismen in der Vergangenheit für bestimmte Lebensräume war und wie stark sich diese veränderte. Dafür werteten sie über 300.000 Fossilvorkommen einer internationalen Datenbank statistisch aus. Ihr Fazit: Die ökologischen Nischen veränderten sich kaum, besonders in den letzten 100 Millionen Jahren Erdgeschichte – trotz massiver globaler Umweltveränderungen. Einige Tiere zeigen sich jedoch anpassungsfähiger als andere: Korallen und Schwämme sind demnach extrem konservativ, während Muscheln und Seeigel eher ihre Nische anpassen können. Der Großteil der Gattungen, etwa 75 Prozent, jedoch tut sich schwer mit neuen Umweltbedingungen wie höheren Wassertemperaturen, verändertem Nährstoffangebot oder Sedimenteintrag.

    Die neue Studie lässt wenig Hoffnung für die Zukunft der Meere. Lebewesen müssen sich entweder an den Klimawandel anpassen oder versuchen, sich durch Abwanderung ihre alte Nische zu erhalten. Ansonsten werden sie langfristig aussterben. „Da Anpassung anscheinend keine Option für die meisten Meeresorganismen ist, bleibt nur noch Migration um dem Artensterben zu entgehen“, so Wolfgang Kießling. Doch das Ausweichen ist nicht unbegrenzt möglich – früher oder später stoßen die Meerestiere auf für sie unüberbrückbare Hindernisse wie beispielsweise Festland.

    Hopkins, M.J., Simpson, C., and Kiessling, W. Differential niche dynamics among major marine invertebrate clades. Ecology Letters. doi: 10.1111/ele.12232

    Informationen für die Medien:
    Dr. Melanie Hopkins
    Tel.: 09131/85-29226
    melanie.hopkins@fau.de


    Images

    Versteinerte Muscheln und Ammoniten dienten den Forschern dazu, herauszufinden, wie flexibel sich Meerestiere an veränderte Umweltbedingungen anpassen.
    Versteinerte Muscheln und Ammoniten dienten den Forschern dazu, herauszufinden, wie flexibel sich Me ...
    Foto: Museum für Naturkunde Berlin
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, History / archaeology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Versteinerte Muscheln und Ammoniten dienten den Forschern dazu, herauszufinden, wie flexibel sich Meerestiere an veränderte Umweltbedingungen anpassen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).