An der Fachhochschule Aalen hielt Prof. Dr. R. Kowarschik von der Universität Jena einen Gastvortrag über optische Informationsverarbeitung mit photorefraktiven Medien.
Der 1966 von A. Ashkin entdeckte photorefraktive Speicher in anorganischen Kristallen oder Polymeren wurde vorerst wegen des zeitgleichen Booms in der Halbleiterelektronik nicht weiter verfolgt. Einzig bei holographischen Messverfahren wurde der Effekt der Photorefraktion für den Einsatz von Echtzeitspeichern genutzt. Dabei bezeichnet der photorefraktive Effekt eine bleibende lokale Änderung des Brechungsindexes eines Mediums, die durch eine Lichteinwirkung von hoher Intensität ausgelöst wird. Der Vorgang des Speicherns in einem Medium wie Kristallen erfolgt von der Intensitätsverteilung des Lichtes über deren Raumladungsdichte und dem zugehörigen Raumladungsfeld zu einem charakteristischen Brechzahlmuster. Aus diesem Brechzahlmuster, das sich derzeit aus der Lichteinwirkung von bis zu vier Wellen ergeben kann, wird bei dem Einfall von Tageslicht die gespeicherte Information 'rekonstruiert' und als Hologramm wiedergegeben. Dabei beträgt die Speicherkapazität von photorefraktiven Medien rund 200 Terabyte pro Kubikzentimeter. Eine solch riesige Speicherkapazität eignet sich besonders für die chronische Speicherung riesiger Datenmengen, wie sie bei der Beobachtung von klimatischen oder ökologischen Veränderungen anfallen. Als ein wesentliches Problem bei der Nutzung photorefraktiver Speicher sah Prof. Dr. Kowarschik an, dass die Kanäle zur Erzeugung der Brechzahlmuster nicht die gewünschte Stabilität aufweisen, so dass bereits beim Speichern Fehlinformationen auftreten können.
Prof. Dr. H. Schneckenburger mit Prof. Dr. R. Kowarschik
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Mathematics, Physics / astronomy
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German
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