Ein weltweites Problem, das Vorrücken von Salzwasser in die Trinkwasser-Reservoire, ist Gegenstand der internationalen wissenschaftlichen Tagung “SWIM“ in der Nordseeküstenstadt Husum. Reichlich Regen und kluge Grundwasserbewirtschaftung bewahrt Norddeutschland vor Trinkwasserengpässen, doch vielerorts auf der Welt ist das dramatisch anders. Am 16. Juni 2014 kommen über 100 Fachleute aus 25 Ländern zusammen, um fünf Tage lang die Hintergründe und die Prozesse von Salzwasser-Intrusionen ins Grundwasser zu beleuchten.
Frau Dr. Helga Wiederhold vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover, betont: „Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt in Küstenregionen und ist auf eine funktionierende Trinkwasserversorgung angewiesen. Entsprechend haben die Grundwasser-Reservoire in Küstennähe große Bedeutung und sind zugleich besonders gefährdet. Das allein ist Grund genug, das weltweite Wissen und die zugehörigen Köpfe auf dem Salt Water Intrusion Meeting zusammen zu führen.“
Das Kürzel „SWIM“ steht für Salt Water Intrusion Meeting http://www.swim23.com. Das Treffen richtet sich nicht nur an die Wissenschaft, die enge Verbindung zur Praxis ist angestrebt. So werden Ingenieure, Wasserversorger sowie Berater und Entscheider im Bereich Wassermanagement erwartet. Diese Fachleute von Hochschulen, Beratungsbüros, Fach- und Aufsichtsbehörden sowie von Wasser bewirtschaftenden Verbänden kommen zum Erfahrungsaustausch zu folgenden Themenkreisen:
- Übernutzung der Trinkwasser-Reserven besonders in trockenen und regenarmen Gebieten
- Zunehmender Wasserbedarf durch wirtschaftliche Entwicklung und Bevölkerungswachstum
- Qualitätsverfall der verfügbaren Trinkwasser-Reserven
- Kenntnisaufbau im Hinblick auf Aquifer-Eigenschaften und Prozesse im Aquifer
- Design und Auswirkungen von Wassermanagement-Entscheidungen
- Auswirkungen des Klimawandels und des Meeresspiegelanstiegs auf die Trinkwasser-Reserven
Die Forschung steht dem Phänomen eindringenden Salzwassers keinesfalls machtlos gegenüber: Viele Möglichkeiten der Beobachtung und der Eindämmung von Grundwasser schädigenden Prozessen sind bereits bekannt oder befinden sich in der Fortentwicklung. Primär ist es jedoch, für problematische Gebiete eine Kultur der klugen Wasserbewirtschaftung zu entwickeln und zu etablieren.
Tagung: „SWIM“ steht für Salt Water Intrusion Meeting. SWIM findet alle zwei Jahre statt. Die Tagungsorte lagen zuletzt in Brasilien, Portugal, Florida, Italien, Spanien, Holland, Polen und Belgien. Die erste Zusammenkunft war 1968 in Deutschland.
Im Vorlauf der Konferenz werden Schulungen zur Grundwasserströmungsmodellierung angeboten.
Partner im Organisationskommittee 2014:
Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS); Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Hamburg; CONSULAQUA, Hamburg; Niedersächsisches Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover; Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Hannover; Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), Flintbek; Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH); Federal University Rio de Janeiro; Flinders University Adelaide.
Wissenschaftliches Komitee, Koordination:
Dr. Helga Wiederhold, LIAG; Dr. Klaus Hinsby, GEUS; Dr. Johannes Michaelsen, CONSULAQUA.
Institut:
Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik mit Sitz in Hannover, kurz LIAG, ist ein eigenständiges Forschungsinstitut. Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und Einrichtung von überregionaler Bedeutung wird es von Bund und Ländern finanziert. Das Institut mit seinen fünf methodisch ausgerichteten Sektionen trägt u.a. einen thematischen Forschungsschwerpunkt mit dem Titel: „Grundwassersysteme - Hydrogeophysik“ http://www.liag-hannover.de/fsp/gws-hydro/salz-suesswassersysteme.html
Kontakt:
Diplom-Geophysikerin Dr. Helga Wiederhold
Tel: 0511 / 643-3520
E-Mail: helga.wiederhold@liag-hannover.de
http://www.swim23.com Internetseite der SWIM-Tagung
http://www.liag-hannover.de/fsp/gws-hydro/salz-suesswassersysteme.html LIAG-Forschungsschwerpunkt
Grundwasserbohrung zur Untersuchung der Salz-/Süßwassergrenze
Foto: LIAG (Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Hannover)
None
Skizze zum Süßwasservorkommen der Nordseeinsel Borkum (stark überhöht)
Grafik: LIAG (Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Hannover)
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Teachers and pupils, all interested persons
Environment / ecology, Geosciences, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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