idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/06/2014 12:48

Warten aufs Spenderherz: Bewegung verlängert die Überlebenszeit

Britta Schlüter Campus Limpertsberg
Universität Luxemburg - Université du Luxembourg

    Eine Transplantation ist für Menschen mit schwerer Herzinsuffizienz oft die einzige Hoffnung. Doch das Warten auf ein Spenderherz ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Wer körperlich aktiv bleibt und auf sein seelisches Wohlbefinden achtet, der kann seine Chancen, diese Zeit ohne weitere gravierende Schwächung des Herzens zu überleben, deutlich erhöhen. Ängstliche, depressive und passive Patienten dagegen gehen das Risiko einer weiteren, schwerwiegenden Verschlechterung der Leistungsfähigkeit des Herzens ein.

    Das fanden Gesundheitspsychologen der Universitäten Luxemburg, Mainz und San Francisco in einer Studie, die unter der Leitung von Dr. Heike Spaderna, Bergische Universität Wuppertal, und Prof. Dr. Gerdi Weidner, San Francisco State University, in Zusammenarbeit mit der „Eurotransplant International Foundation“, Leiden durchgeführt wird. Die Studie wurde jetzt in der Fachzeitschrift Health Psychology publiziert.

    Rund 15 Millionen Menschen in Europa und 5,7 Millionen in den USA leiden unter einer Herzinsuffizienz - Tendenz steigend - und die Wartelisten für Transplantationen werden länger. In der neuen Studie, die in diesem Monat in der Fachzeitschrift „Health Psychology“ veröffentlicht wurde, untersuchten die Forscher die Daten von über 200 ambulanten europäischen Herzpatienten auf der Warteliste. Wie sich zeigte, hatten körperlich aktive und nicht-depressive Patienten deutlich höhere Chancen, die Wartezeit zu überleben - und dies unabhängig von der Schwere ihrer Krankheit.

    „Aus Angst, das kranke Herz zu belasten, bewegen sich manche Patienten kaum noch, beteiligen sich nicht mehr an Haushalt und Alltag und ziehen sich völlig zurück. Die Folge sind Isolation, Depression und weitere Verschlechterung der körperlichen Lage - eine wahre Spirale nach unten“, erläutert Prof. Dr. Claus Vögele, Gesundheitspsychologe an der Universität Luxemburg und einer der Autoren der Studie.

    Die Wissenschaftler empfehlen betroffenen Patienten deshalb eine psychologische Beratung, um Ängste zu überwinden, weiter im Alltag aktiv zu bleiben und so ihre Überlebenschancen zu erhöhen, bis das Spenderherz gefunden ist.

    ___

    Spaderna, H., Vögele, C. Barten, M.J., Smits, J.M.A., Bunyamin, V. & Weidner, G. Physical activity and depression predict event-free survival in heart transplant candidates. Health Psychology, February 10 2014


    More information:

    http://psycnet.apa.org/index.cfm?fa=buy.optionToBuy&id=2014-04427-001 - Link zum wissenschaftlichen Artikel (Abstract)


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine, Psychology
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).