idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/30/2014 15:12

Sicherheit von Stammzelltransplantationen auf dem Prüfstand

Diana Smikalla Pressestelle
Universität Leipzig

    Mit insgesamt 1,4 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Systembiologie an der Universität Leipzig. Damit können die Wissenschaftler in den kommenden fünf Jahren epigenetische Stammzellveränderungen infolge von Zelltransplantationen erstmals systematisch untersuchen.

    Die Transplantation von Stammzellen aus dem Blut, beispielsweise zur Therapie von Leukämien, ist heutzutage etablierte klinische Praxis. Der therapeutische Einsatz von körpereigenen Stammzellen anderer Gewebe wird in verschiedenen klinischen Studien getestet. Für jede Transplantation müssen Zellen aus einem Spenderkörper entnommen werden. Man setzt sie damit dem Risiko von vererbbaren Veränderungen aus. Derartige Änderungen ihres genetischen Codes werden derzeit vielerorts eingehend untersucht. Funktionelle Änderungen der Zellen, die sie ohne Änderungen des genetischen Codes erwerben und an ihre Tochterzellen weitergeben, stehen bisher nicht im Fokus der medizinischen Forschung. Ungeklärt ist deshalb, ob solche epigenetischen Änderungen Risiken für das Entstehen von Krankheiten wie der Tumorbildung bergen.

    Am Interdisziplinären Zentrum für Bioinformatik (IZBI) der Universität Leipzig ist es gelungen, Bundesmittel für die Forschergruppe um Dr. Jörg Galle einzuwerben, die sich genau dieser Frage widmet. Am Beispiel der Stammzellen der Darmschleimhaut sollen epigenetische Veränderungen infolge einer Entnahme und Kultivierung analysiert werden. Ziel der Forschergruppe ist es, zunächst die normale Entwicklung, Regeneration und Alterung der Darmschleimhaut zu studieren und dabei auftretende epigenetische Veränderungen in den Stammzellen zu beobachten und besser zu verstehen. In der Folge können Strategien entwickelt werden, Zellveränderungen zu minimieren.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dem IZBI insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Unter Leitung von Dr. Galle sollen in Kooperation mit den Forschungslaboren der Chirurgischen Kliniken und dem Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) der Universität Leipzig nicht nur experimentelle Untersuchungen angestellt werden, sondern die Veränderungen der Stammzellen auch erstmals am Computermodell simuliert werden. Die Simulationen werden helfen, molekulare Wechselwirkungen aufzudecken und den experimentellen Aufwand im Zelllabor zu minimieren. Mit dem Hubrecht Institut im niederländischen Utrecht steht dem Forscherverbund ein international führendes Institut der Stammzellforschung und regenerativen Medizin zur Seite. Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig hat zugesagt, die zunächst auf 5 Jahre angelegte Forschung nach Ablauf der Bundesförderung weiter zu unterstützen. Langfristig hat die Universität Leipzig damit die Chance, sich international als Zentrum für Sicherheitsfragen von Stammzelltransplantationen zu etablieren.

    Weitere Informationen:
    PD Dr. Hans Binder
    Geschäftsführer
    Interdisziplinäres Zentrum für Bioinformatik (IZBI)
    Telefon: +49 341 97-16671
    E-Mail: binder@izbi.uni-leipzig.de

    Dr. Jörg Galle
    INDRA-Forschungsgruppenleiter
    Interdisziplinäres Zentrum für Bioinformatik (IZBI)
    Telefon: +49 341 97-16674
    E-Mail: galle@izbi.uni-leipzig.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).