Dienstag, 18. November 2014, 18.00 Uhr,
Moot Court der Bucerius Law School,
Jungiusstr. 6, Hamburg
• Autonomie und staatliche Regulierung / Prof. Dr. Michael Fehling, Hamburg
• Autonomie in trans- und posthumanen Konstellationen / Prof. Dr. Jens Kersten, München
In langer geistesgeschichtlicher Tradition und verfassungsrechtlicher Festschreibung zählen wir Autonomie zu den existentiellen Grundbegriffen von Recht und Rechtsordnung. Doch was genau ist gemeint, wenn im Zusammenhang mit Recht von Autonomie die Rede ist? Geht es dabei mehr um eine Betonung des freien Willens, um „Selbst“ und „Ego“, oder stehen Erwartungen an die Umwelt im Vordergrund, oder geht es immer untrennbar um beides? Ist Autonomie ein natürliches Phänomen oder wird sie erst durch das Recht geschaffen? Soll das Recht aus einer Sphäre des Privaten „herausgehalten“ werden, um eine autonome Gestaltung zu gewährleisten, oder ist es vielleicht sogar umgekehrt gefordert, eine Infrastruktur bereitzustellen?
Von welchen Annahmen geht die Rechtsordnung aus, wenn sie den autonomen Menschen in ihren Mittelpunkt rückt, und wie wird dieses vom Recht gezeichnete Bild außerhalb der Rechtswissenschaft wahrgenommen? Lässt sich mit Autonomie überhaupt noch sinnvoll ein gemeinsames Thema des Rechts bezeichnen, oder driften die Annahmen und Anliegen im Umgang mit Autonomie in der Rechtsordnung auseinander? Welches Gewicht kommt dabei der Unterscheidung von öffentlichem Recht und Privatrecht zu, und wie haben sich Konstitutionalisierung und Europäisierung ausgewirkt?
Die Ringvorlesung „Autonomie im Recht“ will anhand ausgewählter Gegenwartsdebatten ein Gesamtbild zur Rolle der Autonomie im Recht zeichnen. Im intra- und interdisziplinären Gespräch von Rechtswissenschaften, Kultur- und Sozialwissenschaften soll aufgeklärt werden, wie Autonomie derzeit in den rechtlichen Einzeldisziplinen verstanden wird, welche Fragen als Fragen von Autonomie wahrgenommen werden und aus welcher Richtung zukünftige Herausforderungen zu erwarten sind.
Inhaltliche Konzipierung und Leitung:
Prof. Dr. Christian Bumke und Prof. Dr. Anne Röthel
Alle Veranstaltungen der Ringvorlesung sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorträge haben Sie bei Brezeln und Wein die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch. Anmeldungen unter: http://goo.gl/qkyBnq
Die noch folgenden Termine:
9. Dezember 2014, 18.00 Uhr
Verbandsautonomie und Außeneinfluss
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karsten Schmidt, Hamburg
Das Verhältnis von Vertragsfreiheit und Verbandsautonomie
Prof. Dr. Dieter Reuter, Kiel
13. Januar 2015, 18.00 Uhr
Von der Stifterfreiheit zur Stiftungsautonomie: Weiterentwicklung oder Sackgasse?
Prof. Dr. Birgit Weitemeyer, Hamburg
Freiheit durch Governance. Die Zukunft des Stiftungsrechts
aus rechtsvergleichender Perspektive
Prof. Dr. Dominique Jakob, Zürich
10. Februar 2015, 18.00 Uhr
Tarifeinheit per Gesetz – Fragen und Antworten
Prof. Dr. Martin Henssler, Köln
Pluralität im Tarif- und Arbeitskampfrecht – Gefahren für die Tarifautonomie?
Prof. Dr. Matthias Jacobs, Hamburg
17. März 2015, 18.00 Uhr
Autonomie und Sozialität: Verfassungsrechtlicher Schutz der
freien Persönlichkeitsentfaltung
RiBVerfG Prof. Dr. Gabriele Britz, Karlsruhe/Gießen
Autonomie und Sozialität: Schutz durch informationelle Selbstbestimmung
Prof. Dr. Martin Eifert, Berlin
12. Mai 2015, 18.00 Uhr
Free consent in the face of cultural diversity: in search of an appropriate key for assessing individual autonomy
Prof. Dr. Claire Foblets, MPI Halle
Liberale vs. libertäre Autonomie: Historische, normative und rechtssystematische Aspekte einer politiktheoretischen Unterscheidung
Prof. Dr. Karsten Fischer, München
2. Juni 2015, 18.00 Uhr
Lassen sich Erfolgsbedingungen der Selbstregulierung im Unternehmens- und Kapitalmarktrecht ermitteln?
Prof. Dr. Hanno Merkt, Freiburg
Regulierung von Finanzprodukten – Abschied vom Leitbild des verständigen Investors?
Prof. Dr. Rüdiger Veil, Hamburg
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Law
transregional, national
Scientific conferences
German
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