Flüchtlinge haben zum Wintersemester 2015/16 die Möglichkeit, unkompliziert und kostenfrei Gasthörer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zu werden. Besucht werden können ab 5. Oktober nahezu alle Veranstaltungen. Bereits 20 Frauen und Männer haben sich angemeldet.
„Die Universität ist ein internationaler und weltoffener Ort. Wissenschaft schafft Chancen und integriert Menschen", sagt Prof. Dr. Udo Sträter, Rektor der MLU. Eine gebührenfreie Gasthörerschaft könne den Einstieg in ein reguläres Studium erleichtern. „Wir wollen Zugänge zu Bildung ermöglichen. Weitere Initiativen zu den bisherigen sind geplant. Die größte Universität des Landes engagiert sich vielfältig."
Die Gasthörerinitiative wird gemeinsam von Studierenden, der Hochschulleitung und -verwaltung sowie den Fakultäten getragen. Teil des Projektes, angestoßen von der Hochschulgruppe SDS.Die Linke, ist es auch, für diese Gasthörer Studierende zu finden, die sie auf dem Campus willkommen heißen, sie begleiten und betreuen.
Darüber hinaus ermöglicht die MLU auch Flüchtlingen die Studienbewerbung, die aus politischen Gründen ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht nachweisen können - etwa, weil diese Dokumente auf der Flucht verloren gingen. In diesen Fällen kann an der MLU eine besondere Einstufungsprüfung zum Nachweis des Ausbildungsstands abgelegt werden.
Das International Office der MLU berät zu verschiedenen Themen, wie zu Wohnraum, aufenthaltsrechtlichen Fragen, Versicherung, Sprachkursen, Hilfen in finanziellen Notsituationen und bietet im Bedarfsfall Begleitung bei Behördengängen an. Insbesondere werden Angebote für die kulturelle, gesellschaftliche und soziale Integration gemacht. Diese stehen allen an der Universität immatrikulierten internationalen Studierenden zur Verfügung - insbesondere auch Studierenden mit Flüchtlingsstatus.
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