Wenn Wissenschaftler die Öffentlichkeit und die Politik beraten, erwartet man von ihnen, dass sie Unsicherheit reduzieren. Gut gesichertes Wissen soll eine Entscheidungshilfe für den Umgang mit zahllosen praktischen Problemen liefern. Wie aber geht man mit der Tatsache um, dass sich Risiken zwar minimieren, aber nie ganz ausschließen lassen? Dieser Frage der Risikokommunikation widmet sich ein Symposium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina am Mittwoch, 11. November, in Berlin.
Leopoldina-Symposium „Der Umgang mit Risiken und Unsicherheiten: Eine Herausforderung für die Politik“
Mittwoch, 11. November 2015, 10:00 bis 17:00 Uhr
Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund
Luisenstraße 18, 10117 Berlin
Empfehlungen und Handlungsoptionen im Rahmen der wissenschaftsbasierten Politikberatung beruhen in aller Regel auf Theorien und Befunden, die mit Unsicherheiten behaftet sind. Eine der wichtigsten Botschaften lautet deshalb, dass es im Umgang mit vielen alltäglichen Problemen nicht möglich und auch gar nicht wünschenswert ist, Risiko und Unsicherheit vollständig zu beseitigen. Zu akzeptieren, dass die Zukunft nicht determiniert ist, bedeutet ja nicht nur eine Bedrohung, sondern auch eine Chance, Risiko und Unsicherheit auszunutzen und selbstbestimmt zu agieren. Um der Öffentlichkeit diese Erkenntnisse zu vermitteln, müssen Akteure aus Wissenschaft und Politik in Zukunft effektiver zusammenarbeiten. Dazu müssen wissenschaftliche Erkenntnisse wirksam kommuniziert und ihre Bedeutung für politische Entscheidungsprozesse dargestellt werden.
Das Symposium wird unter der wissenschaftlichen Koordination von Prof. Dr. Klaus Fiedler vom Psychologischen Institut der Universität Heidelberg ausgerichtet. Unter den Referenten des Symposiums sind unter anderem Dr. Volker Hauff, Bundesminister für Forschung und Technologie a.D., der über „Vertrauen – eine knappe Ressource in der Risikogesellschaft“ spricht; Prof. Dr. Ralph Hertwig, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, mit dem Vortrag „Entscheiden im Zwielicht der Unsicherheit“ und Dr. Odette Wegwarth vom Harding-Zentrum für Risikokompetenz, Berlin, die unter dem Titel „Überredet oder informiert? Die öffentliche Kommunikation des Nutzens und Schadens der Mammographie“ über Risikokommunikation in der Gesundheitspolitik spricht.
Das Symposium schließt mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Unsicherheit als Argument? Was folgt hieraus für die Politik?“. Auf dem Podium diskutieren Prof. Dr. Nina Janich vom Institut für Sprach- und Literaturwissenschaften der Technischen Universität Darmstadt, Dr. Hermann E. Ott vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, der Bundestagsabgeordnete René Röspel und Prof. Dr. Elke Weber von der Columbia Business School, New York (USA).
Das Symposium ist öffentlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund der begrenzten Platzzahl wird um eine Anmeldung bis Freitag, 6. November, gebeten unter: www.leopoldina.org/de/risiko-2015
http://www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2340/
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
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