Die NORDAKADEMIE Elmshorn war in diesem Jahr Veranstaltungsort der wissenschaftlichen Fachtagung Projektmanagement und Vorgehensmodelle (PVM2015). Diese von zwei Fachgruppen der Gesellschaft für Informatik (GI) gemeinsam getragene Veranstaltung bringt jährlich Wissenschaftler und Praktiker aus Unternehmen zu einem Austausch über Standards, Trends und zukünftige Entwicklungen dieser Themen zusammen.
Dieses Jahr stand die mit fast 90 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung unter dem Motto „Hybride Projektstrukturen erfolgreich umsetzen“ und beschäftigte sich hauptsächlich mit der Vereinbarkeit von herkömmlichen, plangetriebenen Vorgehensmodellen und agilen Ansätzen. Agile Vorgehensmodelle für die Softwareentwicklung wie Scrum und Kanban setzen auf mehr Flexibilität, erlauben es, Anforderungen auch spät im Entwicklungsprozess zu ändern und beziehen alle Stakeholder mit ein. So wird insbesondere die Kundenrolle von einer eher passiven in eine aktive Teilnahme und Einflussnahme während der Entwicklung gewandelt. Diese agilen Ansätze gewinnen immer mehr an Bedeutung. Es stellt sich in der Unternehmenspraxis jedoch als schwierig heraus, agile Techniken und Methoden in plangetriebene, hierarchisch aufgebaute Unternehmen mit klar definierten Aufbau- und Ablauforganisationen zu integrieren.
Das Tagungsformat bestand aus einem durch das Programmkomitee in einem Reviewverfahren ausgewählten wissenschaftlichen Hauptprogramm, einem Future Track mit innovativen Themen und Open Spaces, bei denen die Teilnehmer eigene Themen einbringen und diskutieren konnten.
Die Tagung wurde eröffnet von den Fachgruppensprechern, Prof. Dr. Eckhart Hanser und Prof. Dr. Martin Engstler. Der Präsident der NORDAKADEMIE, Prof. Dr. Stefan Behringer, begrüßte anschließend alle Teilnehmer und betonte, wie gerne die NORDAKADEMIE als Ausrichter zur Verfügung stehe. Prof. Dr. Joachim Sauer hob in seiner Rede als Sprecher des Fachbereichs Informatik der NORDAKADEMIE die Bedeutung agiler Vorgehensmodelle hervor und brachte zum Ausdruck, dass diese Themen nicht mehr nur an der Hochschule gelehrt werden, sondern mittlerweile in der Unternehmenspraxis angekommen und von vielen dual Studierenden in den Kooperationsunternehmen praktisch erfahren werden.
Aus dem vielfältigen Programm stachen die Keynotes besonders hervor. Die erste Keynote von Guido Zockoll beschäftigte sich mit der Analogie von Schachspiel und Projektmanagement. Wie im Schach sind auch im Projektmanagement sowohl strategische Weitsicht als auch taktische Überlegungen gefragt. Es gilt, in komplizierten und komplexen Situationen die Übersicht zu bewahren und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die Planung ist dabei meist schwierig. Bei einem Live-Spiel auf der Bühne mit zwei ehemaligen Vereinsspielern aus dem Publikum konnte die in der Eröffnungsphase gestellte Frage „In welchem Zug planen Sie, Ihren Gegner mattzusetzen und das Spiel zu gewinnen?“ vom weißen Spieler nicht befriedigend beantwortet werden.
Interessant war auch die zweite Keynote zur agilen Entwicklung bei der DENIC, der zentralen Registrierungsstelle der .de-Domain. Die DENIC setzt seit über fünf Jahren agile Projektmanagementmethoden ein. Dabei werden agile und klassische Vorgehensmodelle parallel genutzt. Die beiden Referenten, Paul Hilmer und Karl Pollok, stellten die dabei auftretenden Herausforderungen durch die Koexistenz verschiedener Vorgehensweisen sowie die gesammelten Erfahrungen vor. Der Best Paper Award wurde für den Beitrag über „Agile Management-Praktiken in Saudi-Arabien“ verliehen, der zeigt, dass agile Methoden auch außerhalb der Softwareentwicklung und in anderen Kulturkreisen erfolgreich eingesetzt werden können.
Criteria of this press release:
Journalists
Information technology, Mathematics
transregional, national
Scientific conferences
German
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