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11/27/2015 14:29

Experten fordern attraktive Perspektiven für Lehrer im Bereich "Deutsch als Zweitsprache"

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Pressestelle
Universität Leipzig

    Der anhaltende Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland stellt die Schulen, Hochschulen und weiteren Bildungsinstitutionen vor große Herausforderungen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene benötigen dringend Hilfen beim Erlernen der deutschen Sprache, ohne die ein Zurechtkommen im neuen Alltag oder gar eine längerfristige Integration in die Gesellschaft nicht denkbar ist. In Leipzig sind in dieser Woche sächsische Akteure aus dem Bereich "Deutsch als Zweitsprache" zu einem Netzwerktreffen zusammengekommen. Sie sind sich einig: Es bedarf professioneller Angebote zum Deutschlernen und attraktiver Perspektiven für die Lehrer.

    "Gerade im Freistaat Sachsen haben wir günstige Rahmenbedingungen, denn schon seit Jahren steht das Thema 'Deutsch als Zweitsprache' für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Migrationshintergrund hier auf der Tagesordnung vieler Bildungsinstitutionen", sagt Prof. Dr. Claus Altmayer vom Herder-Institut der Universität Leipzig, dem ältesten und größten universitären Institut in Deutschland, das sich auch wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt. Um die vielfältigen Maßnahmen und Initiativen in diesem Bereich stärker als bisher miteinander abzustimmen, hat das Herder-Institut alle Akteure in diesem Feld zu einem sächsischen Netzwerktreffen "Deutsch als Zweitsprache" eingeladen, an dem Vertreter von Hochschulen, Schulen, des Kultusministeriums, der sächsischen Bildungsagentur, des sächsischen Bildungsinstituts, von Kindertagesstätten, der Stadt Leipzig und privater Initiativen teilgenommen haben.

    "Dabei bestand Einigkeit, dass zwar das derzeitige große Engagement von Ehrenamtlichen sehr zu begrüßen sei, dass aber in mittel- und längerfristiger Perspektive nur professionelle Angebote zum Deutschlernen wirklich zu einer bedarfsgerechten Entwicklung der erforderlichen sprachlichen Handlungsfähigkeiten im Deutschen führen", berichtet Altmayer. "Wer Deutsch als Zweitsprache unterrichtet, sollte über eine fachlich einschlägige Qualifikation verfügen. Die Universitäten in Dresden, Chemnitz und vor allem in Leipzig bieten entsprechende Studiengänge im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an und bilden Menschen aus, die für diese Tätigkeit zur Verfügung stehen." Dabei sei es aber auch wichtig, dass "von politischer Seite attraktive Beschäftigungsbedingungen mit angemessener Bezahlung und sozialer Absicherung geschaffen werden". Deutschkurse allein auf Honorarbasis anzubieten, wie es derzeit fast überall üblich sei, führe letztlich zu schlechten Ergebnissen und trage in vielen Fällen mit dazu bei, dass Integration scheitere.

    "Was wir jetzt brauchen, sind längerfristige und attraktive Perspektiven für diejenigen, die die sprachliche Integration der Geflüchteten ja vor allem leisten, und das sind unsere Lehrerinnen und Lehrer für Deutsch als Zweitsprache", ergänzt Dr. Siegfried Steinmann vom Herder-Institut.

    Dem ersten Netzwerktreffen sollen weiter folgen. Die Akteure wollen ihre Maßnahmen im Bereich "Deutsch als Zweitsprache" noch besser als bisher koordinieren.

    Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Claus Altmayer
    Herder-Institut
    Telefon: +49 341 97-37504
    E-Mail: altmayer@uni-leipzig.de
    Internet: http://herder.philol.uni-leipzig.de/hi.site,postext,mitarbeiter,a_id,5215.html


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