idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/22/2015 09:15

Medizin lokal und kontrolliert freisetzen

Dr. Susanne Langer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    FAU-Forscher entwickeln Nanoteilchen für biomedizinische Anwendung

    „MOZART“ heißt das mit 4,65 Millionen Euro geförderte Projekt, in dessen Rahmen ein multidisziplinärer internationaler Forschungsverbund hoch poröse Biomaterialien für die lokale Freisetzung von medizinischen Wirkstoffen entwickelt. Wissenschaftlicher Projektpartner an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist der Werkstoffwissenschaftler Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini. Finanziert wird MOZART durch das Forschungs-, Förder- und Innovationsprogramm „Horizon 2020“ der EU.

    Wenn die Regenerierungskräfte des Körpers versagen: Rund 350.000 Menschen leiden jährlich an Knochenbrüchen, die nicht von selbst heilen können. Und etwa 2,2 Millionen Patienten, darunter etwa Diabetiker, müssen mit chronisch offenen Wunden leben.

    Abhilfe soll das Projekt „MOZART” (Mesoporous matrices for localized pH-triggered release of therapeutic ions and drugs) schaffen. Um die Therapie der Knochen- und Wundheilung zu fördern, sollen sogenannte mesoporöse – also hoch poröse – Nanomaterialien auf Silikatbasis zum Einsatz kommen.

    Die FAU-Wissenschaftler um Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini, Inhaber des Lehrstuhls für Biomaterialien, entwickeln dabei neuartige anorganische und mesoporöse Materialien, deren Poren gerade mal um die zehn Nanometer klein sind und sich durch eine besondere chemische Zusammensetzung auszeichnen.

    „Die Poren dieser bioaktiven Teilchen werden später mit medizinischen Wirkstoffen angereichert und sollen das Medikament kontrolliert und lokal freisetzen. So wird der Wirkstoff an der Stelle abgegeben, wo er benötigt wird“, erläutert Boccaccini. „Auf diese Weise können Medikamentenmengen reduziert und Nebenwirkungen vermieden werden.“

    Das Gesamtziel dieses vier Jahre dauernden Projekts ist die Entwicklung einer Datenbank von neuartigen und bioaktiven Nanomatrizen. „Wir freuen uns, zu einem derart wichtigen Projekt unsere Expertise beizusteuern“, sagt Boccaccini. „Gelingt mit unseren neuartigen und innovativen Entwicklungen der Sprung in die klinische Anwendung, dienen wir dem Wohle des Patienten und können den industriellen Gesundheitssektor Europas bereichern.“

    Das MOZART-Konsortium umfasst fünf mittelständische Hightech-Unternehmen und sechs europäische Universitäten, darunter neben der FAU die Polytechnische Universität Turin, die Universität Complutense Madrid und die Universität Sheffield. Die Europäische Kommission fördert das Projekt mit einer Gesamtsumme von 4,65 Millionen Euro. Als wissenschaftlicher Partner wird der FAU-Lehrstuhl für Biomaterialien mit insgesamt rund 382.000 Euro unterstützt.

    Ansprechpartner für Medien:
    Prof. Dr Aldo R. Boccaccini
    Tel.: 09131/85-28601
    aldo.boccaccini@ww.uni-erlangen.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Chemistry, Materials sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).