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01/28/2016 12:48

Effizienz in der deutschen Hochschullandschaft: Impulse durch Exzellenzinitiative?

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Mit der Exzellenzinitiative wurden Mittel für Spitzenforschung an deutschen Universitäten in einem Wettbewerbsverfahren vergeben. Ob sich in diesem Zuge die Effizienz der Hochschullandschaft verändert hat, haben Mitarbeiter des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig in einer neuen Studie mit Daten der amtlichen Hochschulstatistik unter die Lupe genommen.

    Seit ihrem Start im Jahr 2006 ist die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ein viel diskutiertes Thema der deutschen Hochschulpolitik. Das Programm ist als Wettbewerb zur Förderung herausragender Wissenschaft und Forschung angelegt. Bis einschließlich 2017 werden die unterstützten Universitäten mit rund 4,6 Milliarden Euro gefördert. In der öffentlichen Debatte um die Exzellenzinitiative dominiert meist der Blick auf deren Erfolge. Zahlreiche Analysen und Berichte setzen sich mit den geförderten Projekten oder dem Prestige der sogenannten "Elite-Universitäten" auseinander.
    In einer neuen Studie betrachten Leipziger Ökonomen die ersten beiden Runden des Programms aus dem Blickwinkel von Produktivität bzw. Effizienz. Dabei werden nicht nur "Outputs" wie eingeworbene Drittmittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft als Erfolgsfaktor, sondern auch "Inputs" wie die Zahl der Professoren berücksichtigt, wobei die Relation zwischen diesen Faktoren im Hinblick auf deren zeitliche Entwicklung untersucht wird. Untersucht wurden Daten zu 164 deutschen Hochschulen im Zeitraum zwischen 2001 und 2011.

    "Die Koordination von Projektanträgen für Zukunftskonzepte über Fakultätsgrenzen hinweg dürfte für viele Einrichtungen ein Novum dargestellt haben und mit deutlichem Aufwand verbunden gewesen sein, wodurch WissenschaftlerInnen für andere Vorhaben erst einmal weniger Zeit hatten", sagt Marco Sunder, der die Studie gemeinsam mit Bastian Gawellek erstellt hat. So erklären sich die Autoren den zeitweiligen Effizienzrückgang, den Hochschulen in der Zeit der Antragstellung in der ersten Runde des Programms im Durchschnitt verzeichneten. "Auf der anderen Seite sind aber auch Erträge zu sehen, wenn mit der Exzellenzinitiative die Finanzierung für ein Projekt eingeworben wurde, das ohne das Programm vielleicht gar nicht erdacht oder umgesetzt worden wäre", erläutert Sunder. Während sich die erfolgreichen Einrichtungen mit der Förderung positiv entwickelten, kann nach Herausrechnen der Exzellenz-Gelder jedoch kein weiter gehender Effizienzgewinn in der Gruppe der "Elite-Universitäten" ausgemacht werden.

    In der Studie werden auch 88 Fachhochschulen berücksichtigt, auch wenn diese im Rahmen der Exzellenzinitiative gar keine eigenen Anträge einbringen konnten. "Die Fachhochschulen können uns als Vergleichsmaßstab dienen. Interessanterweise finden wir nach dem Start des Programms eine relative Verbesserung der Universitäten gegenüber den Fachhochschulen, was die Effizienzentwicklung angeht. Dieser Befund legt nahe, dass die Exzellenzinitiative den Wettbewerb unter den Universitäten angekurbelt hat und damit zu mehr Produktivität beiträgt", sagt Gawellek.

    Link zur Studie (englisch):
    http://www.wifa.uni-leipzig.de/fileadmin/user_upload/AP/UL-WiFa_AP142_Gawellek_Sunder.pdf

    Weitere Informationen:

    Bastian Gawellek
    Institut für Empirische Wirtschaftsforschung
    Telefon: +49 341 97 33530
    E-Mail: gawellek@wifa.uni-leipzig.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Scientific Publications
    German


     

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