Hört man sich bei Sportverbänden und -vereinen um, so wird häufig beklagt, dass immer weniger Jugendliche an Wettkämpfen teilnehmen würden. Mit Hilfe von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) konnte der Remagener Sportökonom Lutz Thieme nun zeigen, dass es zwischen 2000 und 2012 zu keinem Rückgang des Zustroms 17-jähriger Jugendlicher zu Wettkämpfen und keinen Bedeutungsverlust des organisierten Sports als Wettkampfanbieter gekommen ist.
Hört man sich bei Sportverbänden und -vereinen um, so wird häufig beklagt, dass immer weniger Jugendliche an Wettkämpfen teilnehmen würden. Mit Hilfe von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) konnte der Remagener Sportökonom Lutz Thieme nun zeigen, dass es zwischen 2000 und 2012 zu keinem Rückgang des Zustroms 17-jähriger Jugendlicher zu Wettkämpfen und keinen Bedeutungsverlust des organisierten Sports als Wettkampfanbieter gekommen ist.
„Wir finden in der untersuchten Zeitspanne einen wachsenden Anteil von Sporttreibenden unter den 17-Jährigen, aber keinen Rückgang des Anteils 17-jähriger Sporttreibender, die an Wettkämpfen teilnehmen. Dominanter Anbieter von Wettkämpfen sind nach wie vor die Sportverbände und Sportvereine. Deren Marktanteil ist weder gesunken noch scheint im Zuge der Ausdifferenzierung von Sportarten die Zahl der Sportarten mit relevanten Wettkampfsystemen gestiegen zu sein“, so Thieme, dessen Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ (Heft 3/2015) erscheint. Bemerkenswert sei zudem, dass das Einstiegsalter in die Sportart, in der mit 17 Jahren Wettkämpfe bestritten werden, sich immer weiter abgesenkt hat. Dies deutet darauf hin, dass Sportvereine mehr Zeit benötigen, um die Wettkampfbeteiligung als Element der Rollenbilder „Sportlerin“ bzw. „Sportler“ im Rollenverhalten von Kindern und Jugendlichen zu verankern.
Die nach wie vor konstant hohe Prävalenz der 17-Jährigen für die Teilnahme an Wettkämpfen und die deutlichen Unterschiede zwischen den Sportarten mit und ohne ausgebautem Wettkampfsystem widersprechen generellen Aussagen, dass sich Sportvereine weniger als in der Vergangenheit bei Wettkämpfen engagieren würden. Offen bleibt jedoch, ob sich die Wettkampforientierung der Vereine weg von einer leistungssportlichen und hin zu einer breitensportlichen Ausrichtung verschoben hat. Zudem sind Beobachtungen von rückläufigen Teilnehmerzahlen Jugendlicher bei Wettkämpfen durchaus mit den vorgelegten Ergebnissen kompatibel. Grund dafür sind mögliche Verschiebungen zwischen Sportarten sowie eine Verringerung in der Anzahl der individuellen Wettkampfteilnahmen pro Zeiteinheit. „Beide Faktoren konnten aufgrund der verwendeten Daten nicht kontrolliert werden. Im Ergebnis müssen jedoch Aussagen, nachdem Jugendliche immer weniger an Wettkämpfen interessiert sind, als unzutreffend zurückgewiesen werden“, resümiert Thieme.
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils
Economics / business administration, Social studies, Sport science
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
German
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