idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/05/2016 11:35

Tagung befasst sich mit "Leichter Sprache"

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Durch die aktuelle Debatte um Inklusion wächst die Bedeutung von "Leichter Sprache" in der Praxis. Immer mehr Online- und Printpublikationen von insbesondere Behörden, Bildungsinstitutionen, Sozial- und Betroffenenverbänden und politischen Parteien werden in leichter Sprache veröffentlicht. Vom 13. bis 15. April 2016 befasst sich die Tagung "'Leichte Sprache' im Spiegel theoretischer und angewandter Forschung" mit diesem Thema. Dazu eingealden hat das Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Etwa 90 Wissenschaftler und Praktiker aus Deutschland, Schweden, Finnland, Österreich und der Schweiz kommen zusammen, um aus interdisziplinärer Perspektive über diese Fragen zu diskutieren.

    Der Einsatz "Leichter" und "einfacher Sprache" in der Praxis vollzieht sich noch immer relativ intuitiv, praxisbezogen und unabhängig von wissenschaftlicher Grundlagenforschung. Auch in der Wissenschaft wächst das Interesse an "Leichter Sprache" stark, insbesondere in der kognitions‐ und textorientierten sowie in der sprachdidaktischen, pädagogischen und soziologischen Forschung. Über die Möglichkeiten, Menschen mit Lernschwierigkeiten durch "Leichte Sprache" den Alltag in unserer Gesellschaft zu erleichtern, wird in der Politikdidaktik und von Praktikern der politischen und der inklusiven Bildung kontrovers diskutiert. Manche Fragen sind auch in der Forschung noch ungeklärt: Besonders empirische Forschung zum Textverstehen von Menschen mit Lernschwierigkeiten steht derzeit noch aus.

    "Der Zeitpunkt scheint günstig für einen Dialog zwischen Wissenschaft und Expertinnen und Experten aus der Praxis", sagt Prof. Dr. Ulla Fix vom Institut für Germanistik, die die Tagung mitorganisiert. "Der Bedarf ist auf jeden Fall gegeben: Um zu wissen, wie adressatenorientierte Texte besser dazu beitragen können, dass Sprache nicht als eine Barriere für gesellschaftliche Teilhabe erlebt wird, ist ein interdisziplinärer Aus-tausch notwendig. Mit der Tagung wollen wir diesem Austausch ein Podium geben."

    Ziel der Tagung ist es, Antworten zu finden, wie Menschen über adressatenorientierte verständliche Sprache in gesellschaftliche Teilhabeprozesse, die ihnen bisher versperrt sind, einbezogen werden können. Es werden unter anderem Antworten gesucht, wie Politik für Menschen, die mit schwerer Sprache überfordert sind, sprachlich verstehbar und erfahrbar gemacht werden kann. Diskutiert werden müssen auch die folgenden Fragen: Wieviel Verständlichkeit und Partizipation ist durch "Leichte Sprache" in den verschiedenen Lebensbereichen zu gewinnen? Wie können komplexe Inhalte vermittelt werden? Reicht dazu wirklich die Vermeidung bestimmt sprachlicher Ausdrücke und Strukturen? Oder braucht es nicht mehr als das, um zu erreichen, dass Inhalte verstanden werden und beim Leser 'ankommen'? Ohne die Klärung solcher grundsätzlichen Fragen läuft "Leichte Sprache" Gefahr, Angebote zu unterbreiten, die letztlich ihre Wirkung verfehlen.

    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Ulla Fix
    Telefon: +49 341 97-31559
    E-Mail: LS-Tagung@uni-leipzig.de
    Web: http://www.uni-leipzig.de/~fix


    Dr. Bettina Bock
    Institut für Förderpädagogik
    Telefon: +49 341 97-31559
    E-Mail: bettina.bock@uni-leipzig.de
    Web: http://research.uni-leipzig.de/leisa/de/projekt/mitarbeitende.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Teachers and pupils, all interested persons
    Language / literature, Social studies
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).