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07/12/2016 12:46

Darmkrebs: Zellen in Tumor-Umgebung sind wichtig

Dr. Anne Hardy Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Eine neue Forschergruppe unter Federführung der Goethe-Universität erforscht das Mikromilieu von Darmkrebsgewebe auf der Suche nach gezielteren Therapien. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit 3,5 Millionen Euro.

    FRANKFURT. Grundlegende Mechanismen bei der Entstehung des Darmkrebses zu untersuchen, ist das Ziel einer neuen Forschergruppe unter Federführung der Goethe Universität und des Georg Speyer Hauses, Institut für Tumorbiologie und Experimentelle Therapie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert das Vorhaben mit 3,5 Millionen Euro für zunächst drei Jahre.

    Darmkrebs gehört nach wie vor zu den häufigsten Tumoren im Erwachsenenalter. Trotz großer Fortschritte in der Diagnose und Therapie lässt sich Dickdarmkrebs bis heute nur unzureichend gezielt bekämpfen. Mittlerweile ist auch bekannt, warum: nicht nur die eigentlichen Tumorzellen, sondern auch Immunzellen und Bindegewebszellen in direkter Umgebung der Tumorzellen, das sogenannte Tumormikromilieu, haben einen entscheidenden Einfluss auf das Tumorwachstum.

    Die zelluläre Zusammensetzung dieses Mikromilieus und die Beschaffenheit der beteiligten Zellen sind sehr variabel und beeinflussen sich gegenseitig: bestimmte Mutationen in Tumorzellen können die Zusammensetzung des Tumorstromas, des bindegewebigen Stützgerüstes, verändern. Auf der anderen Seite haben Zellen aus dem Tumorstroma einen großen Einfluss auf das Wachstum der eigentlichen Tumorzellen und damit auf den Erfolg von Therapien. Derzeitige Standardtherapien richten sich in der Regel nur gegen die Tumorzellen und berücksichtigen mögliche Veränderungen im Tumormikromilieu nicht.

    Die Forschergruppe „Cell Plasticity in Colorectal Carcinogenesis“, an der die Goethe-Universität sowie der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Regensburg beteiligt sind, beabsichtigt nun, die komplexen molekularen und zellulären Zusammenhänge im Mikromilieu des Darmkrebses zu entschlüsseln und neue Therapiekonzepte zu testen. „Wir hoffen, Wege zu finden, das Tumormikromilieu zu verändern, um ein besseres Ansprechen von Standardtherapien zu erreichen oder idealerweise sogar völlig neue Therapiekonzepte für die Behandlung des Dickdarmkrebses zu definieren“, erklärt der Sprecher Prof. Florian R. Greten, Direktor des Georg-Speyer-Hauses und Professor an der Goethe-Universität. Der stellvertretende Sprecher der Forschergruppe, Prof. Markus Neurath vom Universitätsklinikum Erlangen, betont: „Mittelfristiges Ziel wird es sein, solche Konzepte in die Klinik zu überführen, um sie den Patienten zugutekommen zu lassen“.

    Informationen: Prof. Dr. Florian R. Greten, Georg-Speyer-Haus, Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie, Tel.: (069)-63395-232, greten@gsh.uni-frankfurt.de

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist sie Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main.
    Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft in GOETHE-UNI online (www.aktuelles.uni-frankfurt.de)

    Herausgeber: Die Präsidentin
    Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel: (069) 798-12498, Fax: (069) 798-763 12531, hardy@pvw.uni-frankfurt.de
    Internet: www.uni-frankfurt.de


    More information:

    http://www.georg-speyer-haus.de/


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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