Prof. Dr. Laura Kallmeyer vom Institut für Sprache und Information der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist mit dem renommierten ERC-Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates ausgezeichnet worden. Die Linguistin erhält damit rund 2 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Prof. Dr. Peter Westhoff, Prorektor für Forschung und Transfer, beglückwünschte die erfolgreiche Wissenschaftlerin: „Wir sind stolz und froh, dass eine Wissenschaftlerin unserer Universität mit dem renommierten ERC-Grant ausgezeichnet wurde. Dieser besondere Erfolg zeigt, dass die Forschung an der Heinrich-Heine-Universität auch international einen hervorragenden Ruf hat.“
Prof. Dr. Laura Kallmeyer arbeitet mit dem Forschungsprojekt TreeGraSP (Tree rewriting grammars and the syntax-semantics interface: From grammar development to semantic parsing) an der Verbindung von aktuellen statistikbasierten Ansätzen der Computerlinguistik mit den in der Sprachwissenschaft üblichen formalen Methoden zur Beschreibung der Grammatik natürlicher Sprachen.
Mit TreeGraSP kombiniert Kallmeyer die Entwicklung formalisierter Grammatiktheorien mit einer datenbasierten Herangehensweise. Das Forschungsprojekt will somit die in der Computerlinguistik existierenden beiden Hauptströmungen zusammenführen: zum einen die automatische Gewinnung sprachlichen Wissens mit statistischen Methoden (wie das heutzutage etwa die meisten automatischen Übersetzungsprogramme machen), zum anderen die formal beschreibende Linguistik, die Sprache durch die detaillierte Analyse grammatischer Strukturen erfassen will.
Am Ende des Projektes soll eine Arbeitsplattform stehen, die es erlaubt, beide Ansätze flexibel für die Untersuchung natürlicher Sprache einzusetzen. Insbesondere soll damit Sprachwissenschaftlern ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, mit dem sie ihre theoretischen Einsichten formal spezifizieren und anhand großer Textkorpora überprüfen und gegebenenfalls quantitativ bewerten können. Im Rahmen des Projekts sollen neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Sprachen wie Ungarisch, Japanisch und Tagalog mit einbezogen werden.
Mit dem nun ausgezeichneten Forschungsprojekt knüpft Prof. Kallmeyer an die Arbeit des von ihr betreuten Sonderforschungsbereichs „Struktur von Repräsentationen in Sprache, Kognition und Wissenschaft“ an. Anders als im Sonderforschungsbereich, der Frames als formale Darstellungsmittel von Konzepten untersucht, geht es im neuen Projekt TreeGraSP um die Entwicklung von Algorithmen und Methoden um die empirisch adäquate Beschreibung und Verarbeitung von sprachlicher Struktur und Bedeutung zu verbessern.
ERC Consolidator Grants
Mit den Consolidator Grants fördert der Europäische Forschungsrat herausragende Projektvorschläge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zwischen 7 und 12 Jahren nach der Promotion. Der Consolidator-Grant liegt damit unter den Fördermittel-Linien des ERC zwischen den Starting Grants, die an Nachwuchswissenschaftler am Karrierebeginn vergeben werden, und den Advanced Grants für etablierte Forscher. Die personengebundenen Förderungen gelten als die prestigeträchtigsten Auszeichnungen der europäischen Forschungslandschaft. Bei den mehrstufigen Auswahlverfahren ist die Konkurrenz groß: In der aktuellen Ausschreibungsrunde gab es über 2300 Bewerbungen. Europaweit bewilligte der ERC diesmal 314 Consolidator Grants mit einer Gesamtsumme von 605 Millionen Euro. Das entspricht einer Erfolgsrate von 13, 8 Prozent.
Prof. Dr. Laura Kallmeyer erhielt einen ERC Consolidator Grant
Ivo Mayr / Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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