Neues Führungsduo in der Wissenschaftlichen Kommission
Neue Vorsitzende des Wissenschaftsrates wird die an der Universität Hohenheim tätige Agrarökonomin Martina Brockmeier. Sie folgt auf den Münchner Bildungsforscher Manfred Prenzel, der das Amt seit Sommer 2014 innehatte und dessen Mitgliedschaft im Wissenschaftsrat turnusgemäß nach sechs Jahren endet. Martina Brockmeier ist nach der ostdeutschen Ingenieurwissenschaftlerin Dagmar Schipanski, die von 1996 bis 1998 Vorsitzende des Wissenschaftsrates war, die zweite Frau in diesem Amt.
Das Verhältnis von Wissenschaft und GeselIschaft gehörte zu den zentralen Themen in den zweieinhalb Jahren, die Manfred Prenzel dem Wissenschaftsrat vorsaß. Nur im Austausch mit Partnern aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur kann, so sein Ausgangspunkt, ein fundiertes Verständnis natürlicher und gesellschaftlicher Veränderungen erarbeitet, können Handlungsmöglichkeiten entwickelt und Innovationen angestoßen werden. So machte sich der Wissenschaftsrat unter Prenzels Vorsitz unter anderem für die Förderung von Transferaktivitäten in Hochschulen und Forschungseinrichtungen stark. Dem Bildungsforscher Prenzel war es zudem besonders wichtig, die Verzahnung von schulischen wie hochschulischen Bildungsprozessen zu verbessern, ebenso wie das wechselseitige Verhältnis von Hochschule und Arbeitsmarkt. Dass die vom Wissenschaftsrat vorgeschlagene Weiterentwicklung der Juniorprofessur zu einer Tenure-Track-Professur aufgegriffen wurde und damit ein Karriereweg mit Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs geschaffen wurde, nahm der Vorsitzende als Bestätigung der Aktivitäten des Gremiums wahr. Ein Thema, mit dem Prenzel seine Amtszeit begonnen hat, wird auch an deren Ende im Mittelpunkt stehen: die Hochschulen als Orte des Lehrens und Lernens. So wird dem Wissenschaftsrat voraussichtlich zu seinen Frühjahrssitzungen ein unter Prenzels Ägide entstandenes Positionspapier vorgelegt werden, in dem Strategien zur systematischen Stärkung und Verbesserung von Lehre und Studium präsentiert werden.
Martina Brockmeier gehört dem Wissenschaftsrat seit 2014 als Mitglied an und war seit 2016 bereits stellvertretende Vorsitzende seiner Wissenschaftlichen Kommission. Einem Studium der Ernährungswissenschaften, Fachrichtung Ernährungsökonomie, an der Justus-Liebig-Universität Gießen folgten Promotion (1993) und Habilitation (2002) dort sowie Auslandsaufenthalte in den USA (Purdue University) und Australien (University of Adelaide). Von 1999 bis 2009 war die gebürtige Osnabrückerin Leiterin des Instituts für Marktanalyse und Agrarhandelspolitik im Thünen-Institut, Braunschweig, ehe sie an der Universität Hohenheim eine W3-Professur (Internationaler Agrarhandel und Welternährungswirtschaft) übernahm. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Agrarökonomie und -politik und vor allem im Bereich des internationalen Handels mit Agrar- und Ernährungsprodukten. Hier konzentriert sie sich auf regionale und multilaterale Handelsabkommen und ihre Auswirkungen auf Entwicklungsländer und die globale Ernährungssicherung. Gremienerfahrung machte die 1961 geborene Agrarwissenschaftlerin unter anderem als Fachkollegiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie als langjähriges Mitglied im Senatsausschuss Evaluierung (SAE) der Leibniz-Gemeinschaft. Seit 1999 ist sie Mitglied im GTAP Advisory Board der Purdue University (USA). Als Dekanin leitete sie die Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim in den Jahren 2012 bis 2014.
Auch die Wissenschaftliche Kommission hat eine neue Spitze. Zum Vorsitzenden und damit Nachfolger des Neurophysiologen Hans-Christian Pape wurde der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) tätige Professor für Werkstoffmechanik, Peter Gumbsch, gewählt. Sein Stellvertreter ist Peter Nyhuis, Professor für Produktionslogistik an der Universität Hannover.
Für den Vorsitz seiner beiden Kommissionen hat der Wissenschaftsrat bis Januar 2018 im Einzelnen wie folgt gewählt:
Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission
Herr Dr. Peter Gumbsch
Professor für Werkstoffmechanik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM in Freiburg
Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission seit 2015
Stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission
Herr Dr. Peter Nyhuis
Professor für Produktionslogistik an der Universität Hannover
Leiter des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik, Produktionstechnisches Zentrum
der Universität Hannover
Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission seit 2015
Vorsitzende der Verwaltungskommission
Frau Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung
Frau Dr. Eva-Maria Stange
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst im Freistaat Sachsen
Stellvertretende Vorsitzende der Verwaltungskommission
Frau Theresia Bauer
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg
Manfred Prenzel
Foto: Facesbyfrank
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Martina Brockmeier
Foto: Alex Schwander
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Science policy
German
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