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03/27/2017 12:48

Familienpolitik in Österreich: Wirkungsanalyse familienpolitischer Maßnahmen des Bundes.

Christian Rille-Pfeiffer Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien

Die Abschätzung und der Nachweis der erzielten Wirkungen politischer Maßnahmen sind eine wichtige inhaltliche Grundlage für die Ausrichtung von Politikfeldern und den damit zusammenhän-genden Entscheidungen, wo und wieviel Geld investiert wird. Das Buch nimmt die österreichische Familienpolitik in den Blick und geht der Frage nach, inwieweit die Politik ihre Ziele erreicht und ob Familien in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen mit den bestehenden Maßnahmen ausrei-chend unterstützt werden. Gegenstand der Analyse sind ausschließlich familienpolitische Maßnah-men und Leistungen, die seitens des Bundes gesetzt werden.

Österreich verfügt über ein hoch differenziertes System, um Familien zu unterstützen. Mit rund 70 % der Gesamtausgaben (2013) überwiegen die Geldleistungen, die seit einigen Jahren verstärkten Bemühungen zum Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen für unter 3-Jährige ließen aber den Anteil der Realleistungen merklich steigen.

Die durchgeführten Analysen lassen die Schlussfolgerung zu, dass der Lastenausgleich zwischen kinderlosen Personen und Personen mit Kindern in Österreich gut funktioniert. Auch für Mehrkind-familien ist das Ergebnis zufriedenstellend. So sind bei Familien mit drei und mehr Kindern die Un-terhaltsansprüche in höherem Maße abgedeckt als bei Familien mit einem oder zwei Kindern. Dies ist allerdings vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Einkommenssituation häufig angespannter ist, wenn mehrere Kinder vorhanden sind. Als explizites Thema ist Familienarmut in Österreich ver-gleichsweise unterrepräsentiert. Die Armutsgefährdung von Familien wird meist in den Kontext der Kinderarmut gestellt, wenngleich festzuhalten ist, dass Kinderarmut nicht von Familienarmut zu trennen ist.

Trotz des recht positiven Bildes der Wirkung der österreichischen Familienpolitik lassen sich einige Verbesserungspotenziale erkennen. Aus familienwissenschaftlicher Sicht ist es wünschenswert, dass die Unterstützung von Familien seitens der Familienpolitik sowohl den Geschlechteraspekt als auch den Generationenaspekt mitdenkt. Betrachtet man beispielsweise die Beziehungen zwischen den Generationen, fällt auf, dass nahezu ausschließlich Beziehungen zwischen Eltern und ihren minderjährigen Kindern im Mittelpunkt des familienpolitischen Interesses stehen. Angebote, die sich auf das Verhältnis von Eltern und ihren erwachsenen Kindern beziehen, sind allenfalls implizit, z.B. im Rahmen der Familienberatung, vorhanden. In der Lebensrealität vieler Familien spielen aber auch diese Beziehungen eine wichtige Rolle, etwa im Kontext der innerfamiliären Pflege. Hier wäre eine Erweiterung des psychosozialen Unterstützungsangebotes wünschenswert. Für eine effiziente und nachhaltige Familienpolitik ist es notwendig, Familienbeziehungen aus einer Mehr-Generationen-Perspektive zu betrachten.

Rückfragen:
Dr. Christian Rille-Pfeiffer
Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien
Tel: +43 1 4277 489 12
Mail: christiane.rille-pfeiffer@oif.ac.at


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Rückfragehinweis:

Dr. Christiane Rille-Pfeiffer
Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien
Tel: +43 1 4277 489 12
Mail: christiane.rille-pfeiffer@oif.ac.at


Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Law, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German


 

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