idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/16/2017 10:39

Gregor Mendel Institut: Forscher ergründen chemische Kampfführung zwischen Pflanzen

Mehrdokht Tesar Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI)

    Der Wiener Forscher Claude Becker erhält 1,5 Millionen Euro an EU-Förderungen, um die Grundlagen der Allelopathie bei Pflanzen zu erforschen. Seine Forschungsgruppe am Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kann daher nun für fünf Jahre den chemischen Kampf um Ressourcen zwischen Pflanzen ergründen. Langfristig soll dadurch der Einsatz von Dünger und Unkrautvernichtungsmitteln reduziert werden.

    Pflanzen wachsen neben anderen Pflanzen, mit denen sie in Wettbewerb um Licht, Wasser und Nährstoffe stehen. Dieser Wettbewerb zwischen verschiedenen Kulturpflanzen und Unkraut führt zu bedeutenden Ernteverlusten.und hohem Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln und Dünger – mit negativen Folgen für die Gesundheit von Menschen.
    Pflanzen haben verschiedene Strategien entwickelt, um sich gegen andere Pflanzen durchzusetzen: Unter anderem setzen manche Pflanzen giftige chemische Stoffe in den Boden frei, die ihre Konkurrenzpflanzen schädigen. Das bekannteste Beispiel dieser Allelopathie genannten Wirkung findet man beim Walnussbaum: Dieser setzt über seine Blätter und den grünen Nussschalen die Substanz Juglon in den Boden frei, wenn diese auf den Boden fallen. Schon in sehr geringer Konzentration hemmt es durch Wechselwirkung mit Mikroben das Wachstum anderer Pflanzen.
    Dr. Claude Becker, neuer Forschungsgruppenleiter am GMI hat nun eine Förderung des Europäischen Forschungsrats ERC (European Research Council) erhalten, um den chemisch geführten Ressourcenstreit zwischen Pflanzen zu erforschen: „Was wir mit Hilfe dieses ERC Starting Grants herausfinden wollen ist, wie Pflanzen das Wachstum ihrer Nachbarpflanzen durch die Freisetzung chemischer Substanzen in den Boden beeinflussen. Wir versuchen zu verstehen, wie diese giftigen Chemikalien in den konkurrierenden Pflanzen wirken. Wir wollen auch erforschen welche Gene, manche Gattungen dagegen resistent machen. Und letztendlich wollen wir ergründen wie die Mikroben, die im Boden um die Pflanze leben, zu dieser chemischen Kampfführung zwischen den Pflanzen beitragen.“
    Für sein Forschungsprojekt FEAR-SAP (Function and Evolution of Attack and Response Strategies during Allelopathy in Plants) hat Becker nun 1,5 Millionen Euro an EU-Fördermitteln bewilligt bekommen, um für einen Zeitraum von fünf Jahren zu forschen. „Ich bedanke mich beim ERC für die Unterstützung dieser spannenden Forschungsarbeit. Wir hoffen, dass unsere Arbeit langfristig zu einer nachhaltigen Landwirtschaft mit geringerem Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln beitragen kann und uns hilft, Ökosysteme besser zu verstehen.“, so Becker.
    Dr. Claude Becker
    Claude Becker ist seit Dezember 2016 als Gruppenleiter am Gregor Mendel Institut. Er forschte zuletzt am Labor von Detlef Weigel am Max-Planck-Intitut für Entwicklungsbiologie in Tübingen (Deutschland). Er studierte Biologie in Heidelberg und Freiburg.
    Liste seiner Publikationen auf der Seite des Gregor Mendel Instituts.
    Über das Gregor Mendel Institut
    Das Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Jahr 2000 gegründet, um Spitzenforschung in der molekularen Pflanzenbiologie zu fördern. Das GMI gehört zu den weltweit wichtigsten Pflanzenforschungseinrichtungen. Mit mehr als 100 MitarbeiterInnen aus 25 Ländern erforscht das GMI primär die Grundlagen der Pflanzenbiologie, vor allem molekulargenetische Aspekte wie epigenetische Mechanismen, Populationsgenetik, Chromosomenbiologie, Stressresistenz und Entwicklungsbiologie. Das GMI befindet sich in einem modernen Laborgebäude der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auf dem Campus des Vienna Biocenter, auf dem mehrere Forschungsinstitute sowie Biotechnologie-Firmen angesiedelt sind.

    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

    Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie
    gmi.oeaw.ac.at
    James Matthew Watson
    james.watson@gmi.oeaw.ac.at
    +43 1 79044 9101

    floorfour LifeScience PR
    www.floorfour.at
    Mehrdokht Tesar
    tesar@floorfour.at
    +43-699-171 31 621

    Thomas Kvicala
    kvicala@floorfour.at
    +43-660-444 00 47


    More information:



    Images

    GMI_Dr. Claude Becker
    GMI_Dr. Claude Becker
    GMI / Oliver Zehner
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Medicine, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Contests / awards, Research results
    German


     

    GMI_Dr. Claude Becker


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).