Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg widmet sich seit seiner Gründung vor 20 Jahren zwar vorrangig der forschenden Aufklärung gegenwartsbezogener Entwicklungen. Daneben aber hat es kontinuierlich auch zeithistorische Themen bearbeitet. Insgesamt wurden 52 Projekte zur Bildungs-, Hochschul- und Wissenschaftszeitgeschichte durchgeführt, deren Ergebnisse in 41 Büchern, 20 Forschungsberichten und 166 Artikeln dokumentiert sind. Ein Buch fasst diese nun für jedes Projekt auf jeweils fünf Seiten zusammen.
Als das Institut für Hochschulforschung (HoF) 1997 sein erstes Arbeitsjahr absolvierte, setzte etwas ein, das sich in den 20 Jahren seither kontinuierlich fortgesetzt hat: die Bearbeitung zeithistorischer Fragestellungen. Das Institut ist damit die einzige unter den deutschen Hochschulforschungseinrichtungen, die verstetigt auch zur Zeitgeschichte arbeitet.
Die Themen reichen von den programmatischen Konzepten der Hochschulentwicklung in Deutschland seit 1945, dem Phänomen akademischer Rituale oder der Entwicklung der Hochschulbildungsbeteiligung in West und Ost seit 1950 über das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der DDR, den ostdeutschen Hochschulbau, die dortige wissenschaftliche Zeitschriftenlandschaft, den (Nicht-)Zusammenhang von Bildungs- und Beschäftigungssystem in der DDR, das dort existierende konfessionelle Bildungswesen, die DDR-Gesellschaftswissenschaften, Weiterbildung an DDR-Universitäten, den Spezialsektor der Militär- und Polizeihochschulen in der DDR, die künstlerischen Hochschulen daselbst und die Aufarbeitung der ostdeutschen akademischen Medizin nach 1989, desweiteren die Entwicklung privater Hochschulen seit 1950 im internationalen Vergleich, die 50jährige Geschichte des Schweizerischen Wissenschaftsrats oder die westdeutsche DDR-Forschung vor und die gesamtdeutsche DDR-Forschung nach 1989 bis hin zur ost-deutschen Wissenschaftstransformation ab 1990 und den Umgang der Hochschulen mit ihrer Zeitgeschichte – sowie zahlreiche weitere Themen.
Es geht also nicht nur, aber vorrangig um Hochschul- und Wissenschaftszeitgeschichte. Was dabei übergreifend deutlich wird, ist vor allem eines: Die deutsche Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts eignet sich in besonders geringer Weise dazu, Institutionen- und Fächergeschichte als Erzählung eines fortwährenden Aufstiegs der jeweiligen Einrichtung bzw. des Faches zu konstruieren (wie es z.B. die heute beliebte hochschulische Markenbildung erforderte). Sie ist stattdessen besonders häufig eine Geschichte der Ambivalenz und Ambiguität. Die Geschichtsschreibung hat hier aktiv der Neigung entgegenzuarbeiten, zeithistorische Ambivalenzen als Zumutung wahrzunehmen.
Insgesamt wurden am HoF in den letzten 20 Jahren 52 Projekte zur Bildungs-, Hochschul- und Wissenschaftszeitgeschichte durchgeführt, deren Ergebnisse in 41 Büchern, 20 Forschungsberichten und 166 Artikeln dokumentiert sind. Der nun erschienene Band fasst diese für jedes Projekt auf jeweils fünf Seiten zusammen.
Der Band ist Teil der HoF-Bilanzierung zum 20-Jahres-Gründungsjubiläum. Daher steht er auch online zur Verfügung. Die Printfassung gibt es im Buchhandel oder beim BWV Berliner Wissenschafts-Verlag.
Peer Pasternack (Hg.): Kurz vor der Gegenwart. 20 Jahre zeitgeschichtliche Aktivitäten am Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) 1996–2016, BWV – Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2017, 291 S. 20 € ISBN 978-3-8305-3796-0
Volltext online http://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/Kurz-vor-der-Gegenwart_WEB.pdf
Ansprechpartner: Prof. Peer Pasternack
Email: peer.pasternack@hof.uni-halle.de, Tel.: 03491/466254
http://www.hof.uni-halle.de/publikation/kurz-vor-der-gegenwart-20-jahre-zeitgesc...
http://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/Kurz-vor-der-Gegenwart_WEB.pdf Volltext
Pasternack (Hg.): Kurz vor der Gegenwart
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
History / archaeology, Law, Politics, Social studies, Teaching / education
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German
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