Nach Hinweisen aus der Bevölkerung fanden Wissenschaftler vom Institut für Zoologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in dem klaren Steinbruchgewässer am Petersberg bei Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt die sehr selten auftretende Süßwasserqualle Craspedacusta sowerbyi. Ursprünglich stammen die Tiere aus den tropischen Klimaregionen Südamerikas. Vor rund 200 Jahren wurden sie auch nach Deutschland eingeschleppt.
Nach Auskunft der Experten hat der sehr warme und trockene Sommer das Auftreten der Quallen unterstützt. Sie entwickeln sich meistens nur in wärmebegünstigten, klaren und sauerstoffreichen Gewässern aus sehr kleinen Polypen (max. 2 mm). Die Polypen heften sich am Boden von Gewässern auf Steine und Pflanzen an. Sie vermehren sich ungeschlechtlich durch Teilung. Nur bei hohen Wassertemperaturen bilden sie seitlich Medusenknospen, die sich abschnüren. Junge Tiere haben 8 oder 16 Tentakeln. Schließlich erreichen die Quallen eine Größe von höchstens 2,2 cm und besitzen dann bis zu 614 Tentakeln.
Wenn es kühl ist, ruhen die Quallen am Gewässergrund. Bei sonnigem Wetter schwimmen die Tiere zur Wasseroberfläche und gleiten mit ausgebreitetem Mundrand und emporgerichteten Tentakeln beutesuchend durch das Wasser. Die Nahrung dieser völlig ungefährlichen Quallen besteht aus Kleinkrebsen, Rädertierchen und Einzellern.
Ansprechpartner:
Privatdozent Dr. Wolf-Rüdiger Große
Dr. Karla Schneider
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Zoologie
Spezielle Zoologie und Zoologische Sammlungen
Domplatz 4
06108 Halle/Saale
Tel.: 0345 5526438
Tel.: 0345 5526444
Fax: 0345 5527152
E-Mail: grosse@zoologie.uni-halle.de
E-Mail: schneider@zoologie.uni-halle.de
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Social studies
transregional, national
Research results
German
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