Gunhild Keller, Doktorandin am Pathologisch-Anatomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, ist mit dem Georg Haas-Preis 2003 der Deutschen Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte ausgezeichnet worden.
Die Preisträgerin hat unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Amann den Zusammenhang zwischen Nephronenzahl und der Entstehung von Bluthochdruck untersucht. Als Nephrone werden die kleinsten funktionellen Einheiten bezeichnet, von denen eine Million in einer gesunden menschlichen Niere vorhanden ist. Die Dissertation stützt die These, dass ein Verlust funktionstüchtiger Nephrone zu den Ursachen des Bluthochdrucks zählt.
Die Promotionsarbeit erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Rechtsmedizinischen Institut der Universität Heidelberg und ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus der Untersuchung rechtsmedizinisch zu obduzierender Todesfälle zusätzlich für die Grundlagenwissenschaft Erkenntnisse zu gewinnen sind. Da nach einem Unfalltod auch jüngere Menschen mit den Methoden der Anatomie und pathologischen Anatomie untersucht werden, wird ein Vergleich von Gesunden und Kranken möglich. Die so gewonnenen Erkenntnisse ließen sich in dieser Genauigkeit mit keinem Verfahren der modernen Bildgebung erreichen. Gunhild Kellers Arbeit wurde Anfang des Jahres im New England Journal of Medicine zusammen mit einem Editorial veröffentlicht.
Mit dem Georg Haas-Preis wird jedes Jahr eine hervorragende Doktorarbeiten zum Gesamtspektrum der Urämie (Niereninsuffizienz) und deren Behandlung ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 2.600 Euro dotiert.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Kerstin Amann
Professur für Nephropathologie
09131/85-22291
Kerstin.Amann@patho.imed.uni-erlangen.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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