Jubiläum im Transplantationszentrum des Universitätsklinikums Erlangen: Das urologischen Team unter Leitung von Prof. Dr. Günther Eugen Schott verpflanzte jetzt die 2.000 Niere.
Empfänger war ein 17jähriger Patient, für den damit eine zweieinhalb Jahre dauernde komplikationsreiche Dialysezeit zu Ende ging.
Jährlich werden am Universitätsklinikum Erlangen 70 bis 100 Nierentransplantationen realisiert. "Dabei könnte weit mehr transplantiert werden, wenn ausreichend Spenderorgane zur Verfügung stünden", sagte Prof. Schott. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern verzeichne Bayern einen leicht positiven Spender-Trend. Im vergangenen Jahr stiegen die Spendenmeldungen um 10 Prozent. Derzeit liege Bayern mit 14,8 Organspendern pro eine Million Einwohner im oberen Mittelfeld. "Diese Zahlen sind erfreulich, aber bei weitem nicht ausreichend für die große Nachfrage", so Prof. Schrott. Über 500 Patienten würden allein in Erlangen auf eine Nierentransplantation warten. Deutschlandweit seien es sogar über 12.000. Die durchschnittliche Wartezeit auf ein passendes Organ betrage zwischen vier und fünf Jahren, in Einzelfällen sogar sechs bis acht Jahre.
Aus Mangel an Spendeorganen von Verstorbenen biete das Transplantationsgesetz von 1997 neue Möglichkeiten in Form einer Lebendspende. Danach könnten nicht nur Verwandte ersten oder zweiten Grades (das heißt etwa Eltern und Geschwister) als Nierenspender akzeptiert werden, sondern auch Ehepartner, Verlobte und andere Personen, die dem Empfänger in besonderer Weise persönlich nahe stehen. Voraussetzung für eine Akzeptanz als Lebendspender seien eine übereinstimmende Blutgruppe, zwei gesunde Nieren und ein gesunder Gesamtorganismus. "Jeder Lebendspender wird von uns vor einer möglichen Transplantation auf Herz und Nieren untersucht", unterstreicht Prof. Schott. Dank der genauen Voruntersuchungen seien die Erfolge der Lebendtransplantation außerordentlich groß: Das Organüberleben liege nach einem Jahr bei 98 Prozent. Ein großer Vorteil dieses Verfahrens bestehe darin, dass im Gegensatz zu den Spenden von Verstorbenen die Operationen genau geplant werden können. Zum Zeitpunkt der Transplantation seien Patient und Spender in einer optimalen Verfassung.
Die Tradition der Nierentransplantation am Universitätsklinikum Erlangen reicht bis in das Jahr 1966 zurück. Erlangen war eines der ersten Zentren in der Bundesrepublik, das Nieren transplantierte. Da es damals noch keine Arzneimittel gab, die eine Abstoßungsreaktion des fremden Organs im Körper unterdrücken, wurde die erste Nierentransplantation in Erlangen bei eineiigen Zwillingen durchgeführt. Die Operation verlief erfolgreich und legte den Grundstein für die hochspezialisierte Arbeit des Erlanger Transplantationsteams.
Weitere Informationen
PD Dr. Barbara Nonnast-Daniel
Tel.: 09131/85-39195
cornelia.czech@med4.med.uni-erlangen.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects, Research results
German
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