Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zwei Stellen für gefährdete ausländische Wissenschaftler. Zwei Forscher aus dem Nahen Osten können dank der Philipp Schwartz-Initiative für zwei Jahre an der Universität arbeiten. Das Programm richtet sich an Menschen, die Schutz in Deutschland suchen, weil ihnen in ihren Heimatländern Krieg oder Verfolgung drohen. Insgesamt werden in der vierten Runde des Programms 35 Stipendiatinnen und Stipendiaten an 31 deutschen Forschungseinrichtungen gefördert.
"Die Martin-Luther-Universität ist eine internationale und weltoffene Hochschule. Gerne sind wir dazu bereit, gefährdeten Forscherinnen und Forschern zu helfen. Mein besonderer Dank gilt den beiden Professoren Timo Niedermeyer und Georg Woltersdorf, die sich als Gastgeber für die beiden Wissenschaftler engagieren", sagt Rektor Prof. Dr. Christian Tietje.
Der Pharmazeut Prof. Dr. Timo Niedermeyer nimmt einen der Wissenschaftler in seine Arbeitsgruppe auf. "Es gibt viele Forscher auf der Welt, die wegen Krieg oder Verfolgung ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können. Die Philipp Schwartz-Initiative gibt diesen Menschen die Möglichkeit, in einem sicheren Land weiterzuarbeiten. Das möchten wir gern unterstützen", sagt Niedermeyer. "Die Förderung der Alexander von Humboldt-Stiftung eröffnet große Chancen für die gefährdeten Personen, sich weiterzuentwickeln und ihr eigenes Profil zu entwickeln. Es gibt ihnen eine Perspektive. In ihrem Heimatland wären viele der Verfolgten arbeitslos", ergänzt der Physiker Prof. Dr. Georg Woltersdorf, der ebenfalls einen Forscher in seine Arbeitsgruppe aufnimmt.
Die Philipp Schwartz-Initiative wurde 2015 von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt initiiert. Benannt ist sie nach dem jüdischen Pathologen Philipp Schwartz, der 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen musste. Später gründete er die "Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland".
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