idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/07/2018 15:00

DFKI beteiligt am Aufbau des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (A-DRZ)

Reinhard Karger M.A. DFKI Saarbrücken
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI

    Am 6.12.2018 findet in Dortmund der Auftakt für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt zur Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Robotersysteme in menschenfeindlichen Umgebungen statt. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, DFKI ist einer von zwölf Kernpartnern aus den Bereichen Gefahrenabwehr, Forschung und Industrie. Das zunächst auf vier Jahre angelegte Projekt wird vom Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund koordiniert.

    Gleich drei DFKI-Forschungsbereiche sind am Forschungsverbund A-DRZ beteiligt: die Forschungs¬gruppe Multilinguale Sprachtechnologien (MLT), das Institut für Wirtschaftsinformatik im DFKI (IWi) und das Educational Technology Lab (EdTec). Die Kompetenzen dieser drei Forschungsgruppen werden unter der Leitung von Dr. Ivana Kruijff-Korbayová (MLT) koordiniert, um Mensch-Roboter-Teamarbeit in unterschiedlichen Rettungsszenarien durch KI-basierte Technologien zu unterstützen und weiter zu entwickeln.

    "Wir bringen dabei unsere langjährigen Erfahrungen aus den EU-Projekten NIFTi und TRADR ein. Unser langfristiges Ziel ist es, mit den eingesetzten Robotern natürlich und effizient zu kommuni-zieren, so dass diese als aktive Teammitglieder die menschlichen Einsatzkräfte effektiv ergänzen können“, so Dr. Kruijff-Korbayová.

    Bei bisherigen Einsätzen in realen Katastrophenszenarien wurden Roboter als voll-teleoperierte Werkzeuge eingesetzt. Forschung und Entwicklung strebt aber eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter an, bei der Roboter-Operatoren durch autonome Assistenzfunktionen entlastet werden. Mit stärker ausgeprägter Autonomie können umfangreichere Aufgaben in einem größeren Mensch-Roboter-Einsatzteam bewältigt werden. Damit aus robotischen Werkzeugen echte intelligenten Agenten werden können, die sich aktiv an einer Mission beteiligen, müssen sie ein strukturelles Verständnis davon besitzen, was in einer Mission gerade vorgeht, was die Ziele sind, welche Teilaufgabe ein Mensch-Roboter-Team durchführt und mit welchem strategischen Konzept das Team sie umsetzt. Nur mit diesem Verständnis können die Robotersysteme ihre (Teil-)Aufgaben zielführend erfüllen und sinnvoll Initiative übernehmen. Die menschlichen Operatoren behalten aber trotz der autonomen Teilaktivitäten die Koordination und jederzeit die Kontrolle.

    Das DFKI wird im Rahmen von A-DRZ folgende konkrete Beiträge leisten: Technologien entwickeln, die es Robotern ermöglichen, eine Mission konzeptuell zu verstehen und nachzuvollziehen. Dazu werden insbesondere die notwendigen Kooperations- und Kommunikationsprozesse zwischen Menschen und Maschinen mithilfe von Techniken der Sprachverarbeitung und der Prozessmodellierung erforscht und modelliert. Weiterhin werden zum Verstehen von Missionen innovative Lösungen für Prozessassistenz und Informationsdienste eingesetzt, um so eine effiziente und effektive Durchführung von Rettungseinsätzen unter Mitwirkung von Robotersystemen zu unterstützen. Damit werden sich Robotersysteme einerseits als aktive Teammitglieder beteiligen und andererseits den Menschen mit Information und Wissen unterstützen können. Dies kann sowohl beim Lernen als auch bei realen Einsätzen genutzt werden und ist von Bedeutung, weil sich durch den Einsatz von Robotersystemen die Anforderungen an die menschlichen Vorgehensweisen im Rettungseinsatz und die konkreten Arbeitsbedingungen der Rettungskräfte verändern werden. Auch die durch den technischen Fortschritt bedingte notwendige permanente Weiterbildung von Rettungskräften kann durch digitale Technologien effizienter als bisher durchgeführt werden.

    Im Rahmen des A-DRZ-Projektes wird in den nächsten Jahren auf dem ehemaligen Industriegelände Phönix-West in Dortmund ein „Living Lab“ entstehen. Dort werden die Projektpartner gemeinsame Demonstratoren zum Einsatz bringen und ihre Einsatztauglichkeit in verschiedenen Szenarien erproben.

    Gefördert wird das zunächst auf vier Jahre angelegte Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderbekanntmachung „Zivile Sicherheit – Innovationslabore/Kompetenzzentren für Robotersysteme in menschenfeindlichen Umgebungen“ (Förderkennzeichen 13N14852 bis 13N14863) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012 bis 2017“ der Bundesregierung. Die Besonderheit des Projektes liegt in seiner Struktur und nachhaltigen Ausrichtung: Durch den bereits von den Projektpartnern als Trägerorganisation gegründeten Verein „Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum e.V.“ (DRZ e.V.) soll das Kompetenzzentrum aufgebaut und betrieben werden und nach einer möglichen weiteren Förderphase langfristig weiterbestehen.


    Contact for scientific information:

    Dr. Ivana Kruijff-Korbayová
    Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
    Stuhlsatzenhausweg 3, Campus D3 2
    66123 Saarbrücken
    Tel.: +49 (0)681 85775 5356
    Email: Ivana.Kruijff-Korbayova@dfki.de


    More information:

    https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/sicherheit_und_recht/feuerwehr/aktu...
    https://www.sifo.de/de/bewilligte-projekte-aus-der-bekanntmachung-zivile-sicherh...
    https://www.sifo.de/files/Projektstumriss_A-DRZ.pdf


    Images

    Eines der Projektziele: Einsatzkräfte und Robotersysteme wirken bei der Gefahrenabwehr zusammen
    Eines der Projektziele: Einsatzkräfte und Robotersysteme wirken bei der Gefahrenabwehr zusammen
    Foto: Feuerwehr Dortmund
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Information technology
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Eines der Projektziele: Einsatzkräfte und Robotersysteme wirken bei der Gefahrenabwehr zusammen


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).