Welcher Autofahrer hat sich nicht schon einmal über das blendende Fernlicht entgegenkommender Fahrzeuge geärgert? Aber welcher Autofahrer möchte deshalb auf das eigene Fernlicht verzichten? Vermutlich keiner, denn das Fernlicht leuchtet die Fahrbahn weit besser aus als das Abblendlicht, dessen Reichweite wegen der Blendgefahr auf nur 50 Meter begrenzt ist. Fährt jemand mit Fernlicht, verbessert er seine eigene Sicht. Die entgegenkommender Autofahrer wird aber zugleich stark eingeschränkt.
Infrarot-Scheinwerfer bieten eine gute Lösung für eine verbesserte Sicht beider Autofahrer bei Nacht: Sie bestehen aus Halogenscheinwerfern, deren sichtbares Licht herausgefiltert ist. Die resultierenden Infrarot-Strahlen sind für das menschliche Auge unsichtbar. Deshalb werden auch entgegenkommende Fahrer nicht geblendet. Die mit Infrarot-Scheinwerfern beleuchtete Fahrbahn wird stattdessen mit einer Spezialkamera aufgenommen und auf einem Display am Armaturenbrett oder direkt auf der Windschutzscheibe dargestellt.
Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, dass bislang nicht geklärt war, welche Schäden Infrarot-Strahlung im Straßenverkehr am Auge anrichten kann. Denn dadurch, dass die Strahlung nicht wahrnehmbar ist, wirkt der natürliche Schutzmechanismus des Menschen nicht. Er wendet sich nicht vom blendenden Licht ab und die Infrarot-Strahlung trifft ungehindert auf die Netzhaut.
Ob nun eine Schädigung der Netzhaut auftreten kann, untersuchten die Professoren Dr. Jürgen Nolting und Dr. Günter Dittmar von der Fachhochschule Aalen. Im Auftrag der Automobilindustrie gingen die beiden Wissenschaftler theoretisch und experimentell dieser Frage nach. Die Ergebnisse zeigen, dass Infrarot-Strahlung in normalen Verkehrssituationen andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet. Dennoch gibt es Sondersituationen. In Staus oder beim Abschleppen sind Menschen der Strahlung sehr lange ausgesetzt. So lange, dass deren Augen beschädigt werden könnten. Auch eine zu geringe Distanz vom Auge zur Lichtquelle bedeutet ein Risiko. Beispielsweise bei Automechanikern, die Einstellungsarbeiten am Scheinwerfer des Autos durchführen. Mit technischen Schutzmaßnehmen kann man diesen Risiken jedoch entgegenwirken. So müssten etwa die Infrarot-Scheinwerfer bei einem stehenden oder langsam fahrenden Auto und auch bei ausgeschaltetem Motor blockiert sein. Des Weiteren müsste Werkstattpersonal bei Einstellungsarbeiten Infrarot-Schutzbrillen tragen.
Werden diese Maßnahmen schon von der Automobilindustrie in die Betriebsweise der Fahrzeuge eingebaut, bieten Infrarot-Scheinwerfer eine stark verbesserte Alternative zum Fernlicht. Denn sie ermöglichen Sichtweiten von 100 Metern, ohne den entgegenkommenden Verkehr zu blenden. Schon in wenigen Jahren werden Infrarot-Scheinwerfer im Straßenverkehr zum Einsatz kommen, sind die beiden Professoren aus den Studiengängen Optoelektronik und Augenoptik überzeugt.
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Nolting:
Tel. 07361-9733-19, juergen.nolting@fh-aalen.de
Prof. Dr. Günter Dittmar:
Tel. 07361-576-143, guenter.dittmar@fh-aalen.de
Frontscheinwerfer eines PKW mit eingeschaltetem Infrarot-Fernlicht.
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Sicherheitsabstände bei Expositionszeiten bis 10s für einen 60W-Infrarotscheinwerfer mit Durchmesser ...
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Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Mechanical engineering
transregional, national
Research results
German
Frontscheinwerfer eines PKW mit eingeschaltetem Infrarot-Fernlicht.
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Sicherheitsabstände bei Expositionszeiten bis 10s für einen 60W-Infrarotscheinwerfer mit Durchmesser ...
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