Anlässlich des von der Gastro-Liga veranstalteten Magentages am 15. November 2003 weist Prof. Dr. Joachim Mössner, darauf hin, dass fast alle Schmerzmittel, insbesondere aber Rheumamittel, schwere Schädigungen der Magen-Darm-Schleimhäute nach sich ziehen können.
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Wir sprachen mit Prof. Mössner, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Universität Leipzig,
über das Problem:
Zu den Nebenwirkungen bei der Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere von Rheumamitteln, zählen Magen- und Darm-Beschwerden. Muss man diese Probleme ernst nehmen?
Unbedingt. Denn die gängigen Schmerzmittel können zu lebensgefährlichen Magen-Darm-Blutungen führen! Sie hemmen die Synthese der Prostaglandine. Das sind Gewebshormone, die die Magen- und Darmschleimhäute schützen. Dadurch kann es zu Magen- und Zwölf-Fingerdarm-Geschwüren kommen, die Ursache für die Blutungen sind.
Was sollte man tun, wenn man in Verbindung mit Schmerzmitteln Bauchschmerzen bekommt?
Unverzüglich einen Arzt aufsuchen! Aber: es kann auch ohne jegliche Vorwarnung zu schweren Blutungen kommen! Deshalb sollten Risikopatienten vor der Einnahme von Schmerzmitteln mit ihrem Arzt über das Problem reden und sich regelmäßig untersuchen lassen!
Wer ist in diesem Zusammenhang ein Risikopatient?
Das sind erst einmal alle Patienten, die in ihrem Leben bereits Magen- Darm-Beschwerden hatten, Patienten mit Blutverdünnungsmedikamenten und generell ältere Patienten.
Oft haben aber die Patienten keine Alternative. Gerade Rheumaschmerzen können ja ganz erheblich sein ....
Deshalb sollten sich die Patienten mit ihrem Arzt beraten. Es gibt z.B. Protonenpumpenblocker, die die Magensäure hemmen, und Schmerzmittel mit einem niedrigerem Risiko für die Entstehung von Magen-Darm-Geschwüren. Diese sind aber wesentlich teurer als die üblichen Medikamente.
Was kann man tun, wenn es bereits zu einer Schädigung der Schleimhäute des Magens oder des Darms oder gar zu Blutungen gekommen ist?
Sollten Schmerzmittel die Ursache sein, wird man hier ansetzen und versuchen, die bereits geschilderte Abhilfe zu schaffen. Generell helfen säurehemmende Medikamente. Wenn es sich um blutende Geschwüre handelt, können die Blutungen mit Hilfe eines endoskopischen Eingriffes gestoppt werden. Das gelingt aber nicht immer! Wenn der Patient zu spät kommt oder wenn Komplikationen nicht beherrscht werden können, nehmen diese Blutungen einen tödlichen Verlauf!
Deshalb möchte ich generell vor der unkritischen Einnahme von Schmerzmitteln warnen! Wer z.B. Aspirin über einen längeren Zeitraum ohne ärztliche Indikation und Kontrolle einnimmt, muss damit rechnen, dass es zu den geschilderten Problemen kommen kann
weitere Informationen:
Prof. Dr. Joachim Mössner
Telefon: 0341 97 12 200
E-Mail: moej@medizin.uni-leipzig.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
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