idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/10/2003 12:33

Heilung via Internet

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Heilung via Internet
    Bewertungen telematischer Anwendungen in der Medizin

    Eine Großzahl privater Internetnutzer sucht im Netz nach medizinische Informationen und einige diskutieren ihre Ergebnisse später mit ihrem Arzt. Oft wird im World Wide Web nach Medikamenten recherchiert, während fast jeder Zweite nach einer zweiten Meinung zu medizinischen Problemen sucht. Mit der stetig wachsende Zahl von Internetnutzern wächst auch das Interesse an medizinischen Inhalten, so Dr. Hans-Jürgen Krippner vom Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln.

    Die wesentliche Voraussetzung für eine weltweite digitale Kommunikation in Echtzeit in der Medizin stellt die Verfügbarkeit des Internets für jeden Menschen dar. Dr. Krippner führte eine internetgestützte Delphi-Studie zur gesundheitsökonomischen Bewertung telematischer Anwendungen in der Medizin durch. Telematik im Gesundheitswesen ist ein Sammelbegriff für verschiedene Aktivitäten und Dienste, die über eine Entfernung hinweg via Internet, Fax oder Videokommunikation ausgeführt werden. Zweck ist die globale Gesundheitsförderung, Krankheitskontrolle und Krankenversorgung sowie die Forschung für das Gesundheitswesen.

    Medizinische Hilfe per Internet oder anderen telekommunikativen Medien erfreut sich in den USA und Europa immer größerer Beliebtheit. Die Verfahren sind oft nicht nur preisgünstiger sondern beispielsweise bei chronischen Erkrankungen auch viel effektiver. Die Kostenbewertung telematischer Anwendungen in der Medizin fällt durchweg positiv aus. Fast drei Viertel der untersuchten Projekte wurden als kostengünstiger bewertet. Noch deutlicher fallen die ökonomischen Vorteile bei der Behandlung chronischer Krankheiten auf. Bei zweiundachtzig von hundert Fällen werden Kosten eingespart, was deutlich für das ökonomische Potential der Telemedizin spricht.

    Am häufigsten wird die Videokonferenz genutzt, die als geeignetes Mittel, große Distanzen zu einfachen ärztlichen Konsultationen zu überwinden, betrachtet werden kann. Ferner stellen die Informationsübermittlung durch E-Mail und die Technologie der digitalen Röntgenbildarchivierung sowie die Nutzung des Internets weitere Schwerpunkte der telematischen Anwendungen in der Medizin dar.

    Die Telematik löst verschiedenartige Probleme. Eine Gegenüberstellung der größten Nutzer USA und Europa zeigt deutlich, daß es beim Flächenstaat USA, mit teilweise geringerer Bevölkerungs- und Arztdichte als Europa, primär um die Notwendigkeit der Überwindung großer Distanzen zur medizinischen Grundversorgung einiger Bevölkerungsteile geht. In Europa hingegen wird die Telemedizin dazu benutzt, verschiedene wissenschaftliche Leistungszentren zu verknüpfen und medizinische Informationen im eigenen Land und international zur Verfügung zu stellen. Es geht aber auch in Europa darum, die in der medizinischen Versorgung benachteiligten Gebiete, beispielsweise die italienischen oder griechischen Inseln, in das Versorgungssystem aufzunehmen.

    Ein weiterer Weg zur Nutzung der Telematik ist die Internetapotheke. Viele private Internetnutzer frequentieren derartige Webseiten, wobei diese Art der Medikamentenbeschaffung heftig diskutiert wird. Die Apothekenverbände befürchten jedoch Nachteile für den Patienten durch unprofessionelle Beratung. Problematisch scheint hierbei auch die Frage nach der Haftung und des Datenschutzes zu sein. Zur Diskussion stehen ebenfalls die Einführung eines digitalen Patientenpasses sowie die Frage nach dem elektronischen Rezepts via Internet.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Für Rückfragen steht Ihnen Thorsten Heisig unter der Telefonnummer 0221/4679110, der Fax-Nummer 0221/4302304 und der E-Mail-Adresse Thorsten.Heisig@uni-koeln.de zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).
    Für die Übersendung eines Belegexemplars wären wir Ihnen dankbar.


    Images

    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    regional
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).