Die Computertechnik steht vor einem Umbruch. Neue Technologien werden herkömmliche Chips in naher Zukunft ersetzen. Doch dafür braucht es auch geeignete Entwurfswerkzeuge. Diese werden unter anderem am Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Universität Bremen entwickelt. Für ihre Software „fiction“, die den vollautomatischen Entwurf zukunftsweisender Nanotechnologien ermöglicht, wurden die Bremer Wissenschaftler nun mit dem Best Research Demo Award auf dem IEEE Computer Society Annual Symposium on VLSI (ISVLSI) in Miami (USA) ausgezeichnet.
Computerchips, wie man sie zum Beispiel in Smartphones und Laptops findet, werden immer kleiner und leistungsfähiger. Gleichzeitig steigt jedoch auch die Energieabgabe pro Flächeneinheit enorm. Moderne Prozessoren haben schon heute die Energiedichte eines Kernkraftwerks erreicht. Ohne entsprechende Kühlung würden sie im Betrieb sofort durchbrennen. In der Informatik ist man sich einig, dass die Grenze des technisch Machbaren mit dieser herkömmlichen Art von Computerchips, die auf Transistoren aus Silizium basieren, in naher Zukunft erreicht sein wird. Eine vielversprechende Alternative stellt die Nanotechnologie dar, welche mit elektrischen und magnetischen Feldern statt mit Stromfluss arbeitet. Auf diese Weise erzielt sie einen um mehrere Größenordnungen geringeren Energieverbrauch. Zugleich stellt sie aber auch die Art, wie Computerchips in den letzten Jahrzehnten entworfen wurden, komplett auf den Kopf, sodass etablierte Methoden nicht mehr nutzbar sind. Daher treiben Forscherinnen und Forscher weltweit heute nicht nur die Weiterentwicklung der Nanotechnologie selbst voran, sondern arbeiten auch an neuartigen Entwurfswerkzeugen.
Auch in Bremen werden innovative Methoden für den Entwurf von Nanotechnologien erfolgreich erforscht: Zusammen mit Wissenschaftlern der Johannes Kepler Universität Linz haben Forscher der Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur der Universität Bremen sowie des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems am Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) – beide unter Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler – die Software „fiction“ entwickelt. Diese ermöglicht es, praktisch relevante Entwürfe vollautomatisch, statt wie bisher mühsam „per Hand“, zu generieren. Die Software, welche auch online zur Verfügung steht, verbindet disziplinübergreifende Expertise aus der Nanotechnologie und der Informatik. Für ihre Arbeit wurden Marcel Walter (Universität Bremen), Prof. Dr. Robert Wille (Johannes Kepler Universität Linz & DFKI GmbH), Dr. Frank Sill Torres (DFKI GmbH), Dr. Daniel Große (Universität Bremen & DFKI GmbH) und Prof. Dr. Rolf Drechsler (Universität Bremen & DFKI GmbH) nun auf dem IEEE Computer Society Annual Symposium on VLSI (ISVLSI), das vom 15. Bis 17 Juli 2019 in Miami (USA) stattfand, ausgezeichnet. Dabei erhielten sie den Best Research Demo Award für die Präsentation ihres Entwurfswerkzeugs.
Die Entwicklung von „fiction“ wurde unter anderem durch den Sonderforschungsbereich EASE – Everyday Activity Science and Engineering – unterstützt.
Bildmaterial:
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Bildunterschrift: Marcel Walter von der Universität Bremen mit der Urkunde, die er stellvertretend für das Forscherteam auf dem IEEE Computer Society Annual Symposium on VLSI entgegengenommen hat.
Kontakt:
Prof. Dr. Robert Wille
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Cyber-Physical Systems
E-Mail: Robert.Wille@dfki.de
Tel.: +49 421 218 63947
DFKI-Pressekontakt:
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Team Unternehmenskommunikation Bremen
E-Mail: uk-hb@dfki.de
Tel.: 0421 178 45 4180
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DFKI GmbH, Foto: Elisabeth Jungmann
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