PM 157/2003
Täglich tragen Personen oder Interessengruppen ihre Konflikte mit Gewalt aus. Auch früher war das Zusammenleben der Menschen nicht immer friedlich. Vom 28. bis zum 30. 11. 2003 veranstalten Prof. Dr. Jürgen Piek, Neurochirurgie der Universität Rostock, und Privatdozent Dr. Thomas Terberger vom Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Greifswald im Hotel Hübner in Rostock-Warnemünde ein Symposium über "Frühe Spuren der Gewalt - Schädelverletzungen und Wundversorgung an prähistorischen Menschenresten aus interdiziplinärer Sicht".
Das internationale Kolloqium wird Neurochirurgen, Anthropologen, Archäologen und Völkerkundler zusammenführen, die Beispiele von verletzten und behandelten Menschen aus der Prähistorie vorstellen werden. Dazu gehören Fälle von Schädeloperationen (Trepanationen), die bereits vor über 7000 Jahren ausgeführt wurden - auch aus Mecklenburg-Vorpommern gibt es Nachweise für erfolgreiche Schädeleröffnungen schon vor über 5000 Jahren.
Oft scheinen Verletzungen Anlaß zu diesen Eingriffen gegeben zu haben. Über den Einzelfall hinausgehend, werden die Kongreßteilnehmer Fragen der Häufigkeit von Verletzungen und Behandlung von Menschenschädeln in der Vergangenheit diskutieren. War man in der Vergangenheit friedlicher als heute oder gehören Gruppenkonflikte zum Wesen des Menschen? Gab es Krisenzeiten mit erhöhter Bereitschaft zur Gewalt? Die Frage nach der Ursache von Konflikten soll auch in einer kulturvergleichenden Perspektive betrachtet werden: Zeigen Völker unterschiedliche Verhaltensmuster im Falle eines Konfliktes?
Das Kolloquium wird also (prä)historisch-medizinische Erkenntnisse aus unterschiedlicher Blickrichtung diskutieren und möchte, so Thomas Terberger, einen Beitrag leisten, das Phänomen von Gewalt besser zu verstehen.
Informationen:
Prof. Dr. Jürgen Piek, Abteilung für Neurochirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Rostock, Schillingallee 35, 18057 Rostock, Tel.: 0381-494-6439, Fax: 0381-494-6438, email: juergen.piek@med.uni-rostock.de
Privatdozent Dr. Thomas Terberger, Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte, Hans Fallada-Str. 1, 17487 Universität Greifswald, Tel.: 03834-86-3243, Fax: 03834-86-3242 , email: terberge@uni-greifswald.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).