idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/10/2019 15:30

Weltrekordversuch im Marathon: Wie schnell ist die Strecke in Wien?

Stephan Brodicky Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien

    Eliud Kipchoge aus Kenia, derzeit schnellster Mensch über die Marathondistanz, wird voraussichtlich am kommenden Samstag im Wiener Prater versuchen, als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Im Mai 2018 war ein ähnlicher Versuch in Monza knapp gescheitert. Diesmal wurde mit der Hauptallee eine Strecke ausgewählt, die schneller als jene in Monza sein soll und nur unwesentlich langsamer als eine theoretische Idealstrecke ohne Steigungen und Kurven. ForscherInnen aus Österreich und den USA haben einen Vergleich einer theoretischen Idealstrecke ohne Steigungen und Kurven mit der Strecke im Wiener Prater angestellt.

    Bereits seit Jahren als Fixpunkt beim Vienna City Marathon im Programm, wurde die Prater Hauptallee als Austragungsort zum Durchbrechen der "Schallmauer" des Marathonsports auserkoren. In einer aktuellen Studie hat ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung von Christoph Triska vom Institut für Sportwissenschaft und vom Olympiazentrum Wien-Schmelz der Universität Wien die Strecke analysiert und eruiert, ob das Vorhaben realistisch ist. "Um die Strecke möglichst genau simulieren zu können, sind wir zur Datenerfassung die Strecke mehrmals mit Auto und Fahrrad abgefahren. Besonders relevant waren dabei die GPS- und Höhendaten", erklärt Triska. Gemeinsam mit den Informationen zum Streckenverlauf der OrganisatorInnen konnten die WissenschafterInnen das Streckenprofil sehr genau abbilden.

    Die anschließende Computersimulation ergab, dass Kipchoge auf einer absolut geraden Strecke ohne Steigungen um nur ca. 4,5 Sekunden schneller wäre, als auf der geplanten Weltrekordstrecke. "Das entspricht einem Mehraufwand an Energie von 0,11 Prozent“, so Triska. Die Berechnungen ermöglichen auch eine Analyse des zusätzlichen Energiebedarfs durch das Bergauf- und das Kurvenlaufen sowie die Energieersparnis durch das Bergablaufen. So zeigen die vollständigen Ergebnisse, dass der Läufer bereits beim Bergablaufen nach dem Start auf der Reichsbrücke etwa sechs Sekunden im Vergleich zu einer absolut ebenen Strecke einspart.

    Durch den Höhenunterschied auf der Hauptallee – hier sind vier Runden mit jeweils drei Meter Anstieg zu absolvieren – verliert Eliud Kipchoge 10,1 Sekunden auf optimale Bedingungen. Darüber hinaus büßt er durch das Kurvenlaufen nochmals 0,4 Sekunden ein. "Die Strecke ist so gewählt, dass 26 Höhenmeter bergab gelaufen werden und lediglich 12 Höhenmeter bergauf. Somit ist die Strecke in Wien für den Weltrekordversuch bestens geeignet", so Triska abschließend.

    Publikation in SportRXiv
    The effects of course design (curves and elevation undulations) on marathon running performance: an a priori case study of the INEOS 1:59 Challenge in Vienna.Dr. Christoph Triska, Wouter Hoogkamer, Kristine L. Snyder, Paolo Taboga, Christopher J. Arellano, Rodger Kram, In: SportRXiv
    http://sportrxiv.org


    Contact for scientific information:

    Univ.-Ass. Dr. Christoph Triska, BSc MSc
    Institut für Sportwissenschaft
    Universität Wien
    1150 - Wien, Auf der Schmelz 6
    +43-1-4277-488 67
    christoph.triska@univie.ac.at


    Original publication:

    https://osf.io/preprints/sportrxiv/xrjvb/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Sport science
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).