Prof. Henry Farrell, Politikwissenschaftler an der George Washington University, erhält den „Friedrich Schiedel-Preis für Politik und Technik“. Die Friedrich Schiedel-Stiftung und die Technische Universität München (TUM) verleihen die Auszeichnung jährlich an herausragende Persönlichkeiten, die das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Politik, Gesellschaft und Technik vertieft haben. Am 5. Dezember analysiert Farrell in einem öffentlichen Vortrag an der TUM School of Governance, wie wirtschaftliche und technologische Abhängigkeiten als politische Waffen genutzt werden.
Henry Farrell gehört er zu einer neuen Generation von Politikwissenschaftlern, die Theorien entwickeln, um die politischen Folgen des schnellen technologischen Wandels zu verstehen. Große Beachtung fand vor wenigen Monaten seine Studie „Weaponized Interdependence" (mit Abraham L. Newman). Sie zeigt, wie mächtige Staaten die Abhängigkeiten anderer Staaten von Technologien oder anderen Produkten in politischen Konflikten ausnutzen. Ein Beispiel ist das Verbot der US-Regierung für amerikanische Unternehmen, Kommunikationstechnologie mit ausländischen Firmen zu handeln, die als nationales Sicherheitsrisiko eingestuft werden, was auf chinesische Unternehmen zielte. Anders als lange angenommen, schmälern die Netzwerke der Globalisierung die Stärke des Staates nicht zwingend, so Farrells Theorie. Stattdessen nehmen Staaten über die Verknüpfungen in diesen Netzwerken gezielt Einfluss.
Intensiver Austausch mit Studierenden
Seine Analyse wird Henry Farrell in der Reihe „Munich Talks“ am 5. Dezember vorstellen. Der Vortrag steht am Beginn einer mehrwöchigen Gasttätigkeit an der TUM School of Governance. Dieser Aufenthalt ist mit dem „Friedrich Schiedel-Preis für Politik und Technik“ verbunden, der darüber hinaus mit 30.000 Euro dotiert ist. Er wird am 2. Dezember an der TUM verliehen.
Ins Leben gerufen hat den Preis im vergangenen Jahr die Münchner Friedrich Schiedel-Stiftung, die der Unternehmer und Philanthrop Friedrich Schiedel (1913 - 2001), Ehrensenator der TUM, gegründet hat. Die Stiftung unterstützt soziale Einrichtungen und Projekte und fördert Wissenschaft und Forschung. Der neue Preis würdigt zum einen herausragende Arbeiten zur Politik im digitalen Zeitalter und ermöglicht zum anderen den intensiven Austausch mit den Studierenden und Forschenden der TUM.
Forschung zur Politik des Internets
Henry Farrells Forschungsschwerpunkte sind die Politik des Internets, Fragen der Demokratie sowie internationale und vergleichende politische Ökonomie. Er ist seit 2017 Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der George Washington University in der US-Hauptstadt. Zuvor war er Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn und Assistant Professor an der Universität Toronto. Er studierte Politikwissenschaft sowie Deutschland- und Europastudien in Dublin und Washington. Neben wissenschaftlichen Büchern und Artikeln schreibt Farrell auch regelmäßig für große US-amerikanische und britische Zeitungen und liefert so wichtige Beiträge im gesellschaftlichen Diskurs.
Mehr Informationen:
Die 2017 gegründete TUM School of Governance erforscht und lehrt die Wechselwirkung von Politik und Technologie, die heute in nahezu allen Politikfeldern eine entscheidende Rolle spielt. Mit der außergewöhnlichen Ausrichtung des Forschungsprofils und der Ausbildung leistet sie einen bedeutenden Beitrag, den gesellschaftlichen Wandel durch die rasante technologische Entwicklung zu verstehen und zu gestalten. Die Fakultät arbeitet korrespondierend zur Hochschule für Politik München (HfP), deren Träger die TUM ist.
https://munich-talks.de/ Anmeldung zum Vortrag
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Economics / business administration, Politics
transregional, national
Personnel announcements, Press events
German
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