idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/16/2020 16:10

TU Berlin: Antisemitismus als „Männerphantasie“? Einladung zum Vortrag von Dr. Klaus Theweleit

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Vor über 40 Jahren erschien mit „Männerphantasien“ Klaus Theweleits Untersuchung über die psychologische, sexuelle und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Inzwischen ist sein zweibändiges Buch längst zu einem Klassiker der Gewaltforschung geworden und gilt für viele als Auftakt der Männerforschung in Deutschland.

    Medieninformation Nr. 9 vom 16. Januar 2020

    Antisemitismus als „Männerphantasie“? Zur Aktualität eines Erklärungsansatzes

    Einladung zum Vortrag von Dr. Klaus Theweleit am 22. Januar 2020 am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin

    Vor über 40 Jahren erschien mit „Männerphantasien“ Klaus Theweleits Untersuchung über die psychologische, sexuelle und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Inzwischen ist sein zweibändiges Buch längst zu einem Klassiker der Gewaltforschung geworden und gilt für viele als Auftakt der Männerforschung in Deutschland. Der Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker untersuchte darin Tagebücher, Briefe, Autobiografien und Romane von Mitgliedern der sogenannten Freikorps, also paramilitärischer Einheiten, die sich nach Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland gegen die Kommunisten zusammengeschlossen hatten und deren Protagonisten etliche herausragende Stellungen im nationalsozialistischen Staat fanden. Stark an Konzepten der Psychoanalyse orientierend widmete sich Theweleit in seiner Studie dem faschistischen Männertyp und stellte fest, dass dessen Idealisierung von Männlichkeit und Fruchtbarkeit eng mit Antisemitismus und Rassismus verbunden ist.
    In seinem Vortrag „Die Angst vor Körperauflösung. Vier Bilder vom ‚Jüdischen‘“ wird Dr. Klaus Theweleit am 22. Januar 2020 an der TU Berlin der Frage nachgehen, ob die in „Männerphantasien“ vorgenommene Analyse des Antisemitismus der 1920er Jahre heute noch zutrifft und für jetzige Forschungen nutzbar zu machen ist. Der Vortrag ist Teil des Forschungskolloquiums des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA), das sich im Wintersemester 2019/2020 mit dem Thema „Einschluss/Ausschluss. Zur Bedeutung visueller Medien für die Erforschung von Antisemitismus und Rassismus“ befasst.

    Sie sind herzlich zum Vortrag „Die Angst vor Körperauflösung. Vier Bilder vom ‚Jüdischen‘“ eingeladen.

    Zeit: Mittwoch, 22. Januar 2020, 18.30 bis 20.00 Uhr
    Ort: TU Berlin, Mathematikgebäude, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Raum MA 004

    Der Eintritt ist frei. Keine Voranmeldung erforderlich.

    Dr. Klaus Theweleit hat Germanistik, Anglistik und Musikwissenschaft in Kiel und Freiburg i. Br. studiert und lehrt derzeit am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2003 erhielt er den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. Theweleit ist vor allem mit dem zweibändigen Buch „Männerphantasien“ bekannt geworden, das 1977/1978 erschien und 2019 neu aufgelegt wurde. Darin untersuchte er soldatische und faschistische Literatur insbesondere aus den 1920er Jahren und analysierte das faschistische Bewusstsein und die soldatische Prägung des Ich. Das 2015 erschienene Buch „Das Lachen der Täter: Breivik u. a. Psychogramm der Tötungslust“, in dem gegenwärtige faschistische und islamistische Mörder Untersuchungsgegenstand sind, ist eine Art Aktualisierung von „Männerphantasien“.

    Das Programm zum Forschungskolloquium des ZfA finden Sie hier: https://www.tu-berlin.de/?120780

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Felix Axster
    TU Berlin
    Zentrum für Antisemitismusforschung
    Tel.: +49 030 31479871
    E-Mail: felix.axster@tu-berlin.de


    More information:

    https://www.tu-berlin.de/?120780


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    History / archaeology
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).