Maler, Mörder und Mathematiker haben mehr miteinander zu tun, als man auf den ersten Blick für möglich hält. In seinem Festvortrag anläßlich der Verleihung der Ernst-Reuter-Preise an den wissenschaftlichen Nachwuchs erklärt Prof. Dr. Peter Deuflhard, FB Mathematik und Informatik der FU und Konrad-Zuse-Zentrum, dem interessierten Publikum die Zusammenhänge: Das Bestreben der Menschen, sich ein Bild vom Inneren des Körpers zu machen.
Maler, darunter als Vorreiter der berühmte Leonardo da Vinci, bedacht auf anatomische Genauigkeit, waren die ersten, die das kirchliche Verbot "Du sollst dir kein Bildnis machen" umgingen. Nachts schlichen sie sich auf die Richtstätten zum Tode Verurteilter oder beschafften sich die Leichname der Gerichteten, um an den "Ehrlosen" Sektionen vorzunehmen.
Die Entdeckung der Röntgenstrahlen revolutionierte die Welt der Bilder: Erstmals konnten Aufnahmen aus dem Inneren lebender Menschen gemacht werden. Hier kommt nun die Mathematik ins Spiel: Der Mathematiker Radon fragte sich, wie sich anhand der gemessenen Intensität unterschiedlicher Strahlen auf die Dichteverteilung im Innern des Körpers schließen läßt. Woraus sich die Computertomographie (CT) entwickelte.
Heute ist es möglich, mit Hilfe von MRT- und CT-Scans den gesamten Körper zu digitalisieren und dreidimensional sichtbar zu machen. Dennoch haben die Gerichteten damit immer noch nicht "ausgedient", wie die jüngsten Berichte aus einigen Ländern über den Organhandel mit Hingerichteten zeigen.
Ort und Zeit: Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin-Dahlem, Donnerstag, 4. Dezember um 18.00 Uhr
Informationen: Prof. Dr. Peter Deuflhard, Fachbereich Mathematik und Informatik der FU und Konrad-Zuse-Zentrum, Tel.: 030/84185-101
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Mathematics, Medicine, Music / theatre, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).