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01/12/2004 18:41

Lehrerbildung: Evaluation abgeschlossen

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Gutachterkommission legt Bericht vor / Konkrete Maßnahmen in Angriff genommen

    FRANKFURT. Lehrerbildung sei eine integrale und damit phasenübergreifende Aufgabe, an der die Universität mit einem spezifischen Auftrag beteiligt sei. Sie müsse die Studierenden zu einem Habitus forschenden Lernens befähigen, der für die Ausübung der verschiedenen Lehrämter unverzichtbar sei. Davon sei die Lehrerbildung der Universität Frankfurt derzeit weit entfernt. Die Kommission sehe jedoch die Universitätsleitung auf dem richtigen Wege, die Situation nachhaltig zu verbessern. So fasste der Vorsitzende der externen Expertenkommission, der Zürcher Erziehungswissenschaftler Prof. Jürgen Oelkers, die Ergebnisse des von der Kommission erstellten Gutachtens zusammen.

    Der Bericht der Kommission zeigt sehr präzise auf, in welche Richtung die Entwicklung gehen sollte und wo Aktivitäten mit Aussicht auf Erfolg greifen könnten: So müssten Hochschulleitung und Dekane mit wirksamen Maßnahmen gegensteuern, um die Klage vieler Lehramtsstudierender, die sich als Studierende zweiter Klasse behandelt fühlten, zu entkräften. Optimierungsbedarf sieht die Kommission auch in einer besseren zeitlichen und vor allem inhaltlichen Koordination der Lehrveranstaltungen. Damit Letzteres erreicht werde, wird mit großem Nachdruck die Erarbeitung eines integrierten Curriculums gefordert.

    Das Ende letzten Jahres errichtete Zentrum für Lehrerbildung und Schul- und Unterrichtsforschung (ZLF) wird von der Kommission ausdrücklich unterstützt. Mit zusätzlichen Kompetenzen versehen, insbesondere hinsichtlich der Mitwirkungsrechte bei Berufungen, wird es als aussichtsreichere Organisationsform angesehen als der von der Landesregierung geplante Fachbereich für Lehrerbildung. Dagegen wird der Schaffung eines Lehrerbildungsfachbereichs eine klare Absage erteilt.

    Die Prüfungsphase sei für die Studierenden besonders schwer zu organisieren. Das staatliche Amt für Lehrerausbildung müsse - darauf wies Prof. Oelkers im Namen der Kommission ausdrücklich hin - dringend die Prüfungsorganisation und die Informationen darüber verbessern. Das Prüfungswesen bedürfe aber auch einer grundlegenden Reform; es müssten klare Standards für die im Studium erworbenen Kompetenzen festgelegt werden, erste und zweite Phase müssten stärker curricular verbunden werden. Mit diesen Forderungen wendet sich die Kommission explizit an das Land.

    Der im Präsidium für die Lehrerbildung zuständige Vize präsident Prof. Andreas Gold wertete die Ergebnisse des Gutachtens als außerordentlich hilfreiche Standortbestimmung: "An den kritisierten Schwachpunkten gibt es nichts zu beschönigen. Wir freuen uns natürlich, dass die Kommission würdigte, dass das Präsidium seit geraumer Zeit dabei ist, seine Hausaufgaben nach dem Motto 'Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung' zu machen."

    Das sieht auch Präsident Prof. Rudolf Steinberg so: "Nun ist eine gute Grundlage geschaffen, auf deren Basis Präsidium und ZLF gemeinsam mit den Fachbereichen sehr konkrete und gezielte Verbesserungen einleiten können." Gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung und den Fachbereichen soll im Laufe des Sommersemesters ein Maßnahmenbündel erarbeitet werden, das dann in Zielvereinbarungen zur Lehrerbildung mündet.

    Prof. Andreas Gold wies darauf hin, dass die Universität bereits eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen habe, um die Qualität der Ausbildung nachhaltig zu verbessern. Dazu zähle auch die Konzeption eines Modellversuchs für das Lehramt an Grundschulen.

    Mit der Vorlage des Berichtes ist die Frankfurter Interne Evaluation der Lehramtsstudiengänge (FIEL) vorläufig abgeschlossen. Sie war im Wintersemester 2002/03 auf Initiative der damaligen Vizepräsidentin Prof. Brita Rang gestartet worden. FIEL wurde in Anlehnung an erprobte nationale und internationale Vorbilder von Prof. Hans-Peter Langfeldt vom Institut für Pädagogische Psychologie durchgeführt.

    Das dreistufige Evaluationsverfahren umfasste die Erhebung differenzierter Selbstberichte der evaluierten Einheiten, eine Befragung von Studierenden sowie die Begehung vor Ort und das Gutachten einer mit externen Experten besetzten Kommission unter Prof. Oelkers.

    Kontakt: Prof. Andreas Gold, Vizepräsident der Universität; Tel: 069 / 798 22343, Fax: 069 / 798 28971; E-Mail: gold@pvw.uni-frankfurt.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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