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01/30/2004 09:58

Brustkrebs: Krebsgesellschaft warnt vor Paraben-haltigen Deodorants

Dipl.-Biol. Jasmin Andresh Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

    Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. rät: Verzichten Sie auf Deodorants und Kosmetika, die den
    Bestandteil Paraben enthalten!

    Rückstände dieses Konservierungsmittels, das in Deodorants, Körpersprays, Kosmetika, und
    Arzneimitteln verwendet wird, konnten kürzlich in Krebstumoren nachgewiesen werden. Einer
    britischen Studie zufolge, veröffentlicht im "Journal of Applied Toxicology", könnte es einen
    Zusammenhang zwischen Paraben-haltigen Deodorants und Brustkrebs geben. Britische
    Wissenschaftler haben in 18 von 20 Brustkrebsproben Paraben nachweisen können. Weitere
    Untersuchungen sind angekündigt.
    Paraben hat eine dem weiblichen Hormon Östrogen ähnliche Aktivität. Östrogen wiederum gilt als
    Wachstumsfaktor für Brustkrebs. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Paraben und Brustkrebs
    kann durch die bisherigen Untersuchungen jedoch nicht bewiesen werden aber eben auch nicht
    ausgeschlossen werden.
    Aus wissenschaftlicher Sicht zeigt die Studie nur, dass im Brustkrebsgewebe von Frauen die
    Deodorants benutzen, Paraben nachweisbar ist. Die krebsauslösende Wirkung ist damit noch nicht
    belegt und muss in weiteren Analysen abgeklärt werden. Bis zur endgültigen Klärung empfiehlt die
    Deutsche Krebsgesellschaft auf Paraben-haltige Deodorants zu verzichten und gegebenenfalls das
    Produkt zu wechseln. Das in den Tumoren nachgewiesene Konservierungsmittel ist nur in wenigen
    Deodorants enthalten.
    Die neuesten Erkenntnisse widersprechen einer Untersuchung aus dem Jahr 2000 aus den USA. Hier
    konnte kein Zusammenhang zwischen Antiperspiranzien oder Deodorants und einem erhöhtem
    Brustkrebsrisiko aufgezeigt werden. Insofern kann die aktuelle Studie nur Anlass zu weiteren
    wissenschaftlichen Nachforschungen sein.
    Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. weist darauf hin, dass es aufgrund der vorliegenden Daten zum
    jetzigen Zeitpunkt keinen Grund für die Annahme gibt, dass Frauen, die Paraben-haltige
    Körperpflegemittel benutzt haben, eine über das Maß hinaus gehende Wahrscheinlichkeit einer
    Brustkrebserkrankung haben. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass Paraben an anderer Stelle als im
    brustnahen Bereich der Achselhöhle aufgenommen (z. B. andere Hautpartien oder der Magen-Darm-
    Trakt) zu einem Brustkrebs führen kann. Die Substanz wird im Körper abgebaut und kann somit nicht
    über das Blut in das Brustdrüsengewebe gelangen.

    Pressekontakt:
    c/o AVISO medien.arbeit
    Liebknechtstraße 17-21 * 99423 Weimar

    Frau Doreen Klamt und Herr André Franck
    Tel. (03643) 828284 Fax (03643) 828285


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

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